Dr. Michael Krapp
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Arbeitsberichte 2005

April bis Dezember 2005

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Archiv

· Januar bis Dezember 2008
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· Juni bis November 2004
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Übersicht

Dezember 2005

  • Ausgezeichnet für ehrenamtliches Engagement
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  • Abfallgebühren IV: MdL Dr. Michael Krapp
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  • Abfallgebühren III: MdL Frank Kuschel
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  • Abfallgebühren II: Landrat Thomas Müller
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  • Abfallgebühren I: MdL Tilo Kummer
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  • Ministerpräsident im Landkreis
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  • Für die Kinder von Westhausen: Diakonie-Kindergarten "Pusteblume" erhielt Lottomittel
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  • CDU-Landtagsfraktion steht zur "Thüringer Familienoffensive"
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  • Presseinformation des Ausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit
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November 2005

  • Klausurtagung der Kreis-CDU
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  • Grußwort von MdL Dr. Michael Krapp zur IHK-Bestenveranstaltung
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  • MfS/AfNS-Mitarbeit und die Folgen für die Ausübung öffentlicher Ämter
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  • Übergabe Lottomittel: Orgel soll wieder klingen
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  • Landtagsmitglieder aus Südthüringen und Bayern im Gespräch
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  • Grußwort zur Einweihung der "Albert-Schweitzer-Förderschule"
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  • Grußwort zum 15. Geburtstag der Landesschülervertretung
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  • Schönes Geburtstagsgeschenk: Neuer Anbau an das Pflegeheim
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  • Grußwort zur Produktionseröffnung der VR Automotive Dichtungssysteme GmbH
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Oktober 2005

  • Grußwort zu den 12. kreisoffenen Behinderten- und Seniorensportspielen
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  • Grußwort zum "Tag der Heimat" des BdV
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  • Grußwort zum 14. Treffen Thüringer Gebirgs- und Wandervereins
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  • Grußwort zum Richtfest der analytikjena
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September 2005

  • Auflösung Forstamt Hildburghausen
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  • Familienoffensive in der Diskussion
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  • Seidingstädter Kirchweih
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  • Parteienfolge neu geordnet
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  • Meinungen zur Wahl
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  • Gleicke schafft Tripel, Harzer auf Platz 2
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  • Grußwort zur Auszeichnung von Rieth im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"
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  • Reform der Berufsausbildung und Anhörungen
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  • Einweihung des Haupthauses der Hermann-Lietz-Schule
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  • Neue CDU-Ortsgruppe in Ummerstadt
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  • Ein einziges verschlepptes Problem, aber vier vergeudete Monate
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August 2005

  • Montgolfiade-Eröffnung in Heldburg
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  • Leserbrief von Dr. Michael Krapp an das Freie Wort
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  • Kandidaten im Duell: Macht Rot-Grün die Dörfer im Osten arm?
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  • Kandidaten im Duell: Wer profitiert von niedrigen Steuern?
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  • Lottomittel für Kindertagesstätte
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  • Lottomittel für die Kirchen in Schweickers- und Holzhausen
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  • Neuzugang für die freiwillige Feuerwehr Ehrenberg
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Juli 2005

  • Drei Fragen an: MICHAEL KRAPP, Landtagsabgeordneter der CDU
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  • Umstufung von Straßen in Ummerstadt und Bad Colberg-Heldburg
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  • Widerstand gegen neues Kita-Gesetz
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  • Antwort auf die kleine Anfrage zum Gymnasialen Kurssystem
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Juni 2005

  • Wirtschaftliches Potenzial in der Gemeinde Straufhain soll gemeinsam genutzt werden
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  • Ins Schlechtsarter Dorfgemeinschaftshaus ist am Freitag Leben eingezogen
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  • Diakoniewerk vor neuen Herausforderungen
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  • Unterstützung für ländlichen Raum
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  • Ergebnisse der PISA-Studie aus deutscher Sicht
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Mai 2005

  • Einwohnerversammlung in Harras: "Leidiges Thema Hochwasser"
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  • MdL Dr. Michael Krapp nahm erfolgreich am 33. GutsMuths-Rennsteiglauf im Halbmarathon (21,1 km) teil
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  • "8. Mai 2005 in Hildburghausen", Rede des Thüringer Vorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Dr. Michael Krapp, MdL
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April 2005

  • Biotopverbund Grünes Band
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  • Bildungsausschuss zu Regelschule
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  • Verbandschef Caspari: "Grüne Spione" unerträglich
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  • Der Sitz des Landwirtschaftsamtes ist in Hildburghausen und Meiningen wird Außenstelle
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  • Streit ums Landwirtschaftsamt
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  • 1. Troistädter Frühlingsmarkt
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  • Lieberknecht - Visite im Unterland "Freundliches Klima"
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Dezember 2005

Ausgezeichnet für ehrenamtliches Engagement

22. Dezember 2005

Ehrenamtsauszeichnung

Ehrenamtsauszeichnung von Frau Bleyer (Eisfeld) und Herrn Bocklitz (Themar) durch die CDU-Fraktion im Kaisersaal Erfurt

Weil Wolfgang Pfotenhauer aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Auszeichnungsveranstaltung in die Staatskanzlei Erfurt fahren konnte, bekam er kürzlich in seiner Wohnung in Gleicherwiesen Besuch. Landtagsabgeordneter Michael Krapp überbrachte ihm persönlich die Ehrenamtsmedaille, gestiftet von der CDU-Landtagsfraktion. Damit wird sein über viele Jahre währendes "unersetzliches Wirken für das Gemeinwohl im Freistaat Thüringen" gewürdigt. Bürgermeister Köhler bestätigte dem Landtagsabgeordneten, dass ohne das Wirken solcher engagierter Einwohner das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde im vieles ärmer wäre.

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Abfallgebühren IV: MdL Dr. Michael Krapp zum öffentlichen Streit über Abfall- und Straßenausbaugebühren

Hildburghausen, 21. Dezember 2005

Im Freien Wort vom 14.12.2005 behauptete Herr Kreistagsabgeordneter Tilo Kummer von der PDS-Landtagsfraktion, dass sich die Abfallgebühr im Kreis Hildburghausen zukünftig für eine Familie, die ein drittes Kind erwartet, nahezu verdoppelt. Die Schuld dafür gibt er dem Landrat Thomas Müller und dessen CDU-Kollegen im Thüringer Landtag, also auch mir.
Da ich Gast der Kreistagssitzung war, in dem über diese Frage gestritten wurde, frage ich mich zunächst, wie Herr Kummer zu obiger Aussage kommt. Der Landrat hat bei dieser Gelegenheit ganz klar dargestellt, dass auch die neue Abfallgebührensatzung des Landkreises mehrere Möglichkeiten zur günstigen Gestaltung der individuellen Abfallgebühr einer Familie hat. Behältergröße und Abfuhrzyklus sind z. B. so zu wählen, dass sich gerade bei größerer Personenzahl Abfalltrennung und Abfallreduzierung in geringeren Jahresgebühren auszahlen. Herr Kummer unterschätzt offensichtlich das ökonomische und ökologische Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, wenn er davon ausgeht, dass diese Möglichkeiten nicht genutzt werden.
Aber um Beratung der Bürger geht es Herrn Kummer mit seinen Zuspitzungen offensichtlich nicht. Eher geht es wohl um Verunsicherung, auf der sich populistische Politik gut begründen lässt. Sekundiert von seinem PDS-Landtagskollegen Kuschel im Freien Wort vom 17.12.2005 strebt er ganz in diesem Sinne eine Sozialklausel im Kommunalabgabengesetz an, die soziale Staffelungen in der kommunalen Abfallgebührensatzung erlauben würde. Auf den ersten Blick erscheint dies in der Tat gerecht. Welcher Haushalt aber soll in den Genuss der Ermäßigung kommen? Ist die Personenzahl immer ein soziales Kriterium, oder das Einkommen, oder der Grad der Behinderung, oder ...? Und wer gleicht den sozialen Nachlass durch höhere Gebühren aus? Die Alleinstehenden, oder die Jungen, oder die Alten, oder ...? Denn die Kosten der Entsorgung fallen unabhängig von der Satzungsgestaltung für den Landkreis an, und die Gebühren müssen in ihrer Summe kostendeckend sein.
Der Fehler im politischen Ansatz der Herren Kummer und Kuschel liegt darin, dass ökonomische und soziale Kategorien vermischt werden. Es ist gerade der CDU ein wichtiges Anliegen, dass Menschen in sozial schwierigen Situationen durch den Staat geholfen wird. Dafür ist ein sehr umfangreiches Sozialgesetzbuch geschaffen worden, das auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene mit enormen Haushaltsmitteln ausgestattet ist. Gerade auch im Landkreis Hildburghausen fließt viel Geld in soziale Einrichtungen oder an einzelne Menschen mit gesetzlichen, sozialen Förderansprüchen. Die Höhe dieser Förderung ist am Bedarf zu orientieren, in diesen Bedarf gehen auch Gebühren ein, womit ein zusätzlicher Gebührennachlass eine Doppelförderung darstellen würde. Das wäre nicht gerecht gegenüber dem Steuerzahler, der schließlich nicht nur für seine persönlichen Kosten, sondern proportional zu seinem Einkommen auch für alle Staatskosten aufkommen muss.

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Abfallgebühren III: MdL Kuschel wiederspricht Landrat Müller
Zur Verantwortung stehen

Freies Wort Hildburghausen, 21. Dezember 2005

Zur Erwiderung von Landrat Müller auf eine Presseerklärung von MdL Tilo Kummer mit dem Titel "Schlafende Hunde geweckt" in Freies Wort vom 17.12. äußert sich MdL Frank Kuschel in nachfolgender Presseerklärung.

Hildburghausen - "Landrat Müller (CDU) sollte zur eigene Verantwortung für die Abschaffung von sozialen Kriterien in der Abfallgebührensatzung stehen, anstatt mit untauglichen Mitteln Landtagsabgeordnete der Linkspartei.PDS dafür in Haftung zu nehmen", fordert der kommunalpolitische Sprecher der Linkspartei.PDS im Landtag, Frank Kuschel.
Der Hildburghäuser Landrat hatte in der jüngsten Vergangenheit mehrfach behauptet, dass durch Anfragen des Landtagsabgeordneten Kuschel der Kreis Hildburghausen gezwungen worden wäre, die soziale Staffelung der Abfallgebühren abzuschaffen. Auch würden einige Gemeinden künftig Straßenausbaubeiträge erheben müssen, weil der Landtagsabgeordnete hierzu die Landesregierung befragt hat.
"Herr Müller verkennt dabei die Realitäten und versucht durch seine wahrheitswidrigen Aussagen die verfehlte Landespolitik im Bereich der Kommunalabgaben, wofür seine Partei, die CDU, verantwortlich ist, zu rechtfertigen", erklärte Frank Kuschel.
Die Anfragen im Landtag, die im Übrigen durch drei Linkspartei.PDS-Landtagsabgeordnete aus dem Ilm-Kreis gestellt wurden, wären eine Reaktion auf eine Forderung des Landesverwaltungsamtes, eine Sozialklausel aus der Abfallgebührensatzung des Ilm-Kreises zu streichen. "Also nicht die Linkspartei.PDS hat diese Diskussion eröffnet, sondern das Land", stellt der Landtagsabgeordnete klar.
Nachdem die Landesregierung bei ihrer Rechtsauffassung blieb, wonach eine soziale Staffelung von Abfallgebühren unzulässig sei, habe die Linkspartei.PDS eine Gesetzänderung hierzu in den Landtag eingebracht. Diese Gesetzinitiative sei durch Parteifreunde des Landrates, die CDU-Landtagsfraktion, ohne Diskussion in den Ausschüssen abgelehnt worden. "Herr Müller sollte deshalb, wenn er weiterhin für eine soziale Staffelung der Abfallgebühren ist, seine Kritik an seine Parteifreunde richten", so Kuschel. Es dränge sich jedoch der Verdacht auf, dass der Landrat eigentlich für die jetzige Streichung sozialer Kriterien bei den Abfallgebühren ist, dies jedoch nicht öffentlich eingestehen wolle. Andererseits hätte er die Vorschläge der Linkspartei.PDS aufgegriffen und sich einer Lösung über die Mengenreduzierung bei Mehrpersonenhaushalten nicht verweigert. "Der Landrat wäre gut beraten, wenn er zudem bei weiteren Diskussionen nicht den Fehler macht, Streichholz und Brandstifter zu verwechseln", empfiehlt der Ilmenauer Politiker. Für die jetzige Situation trage die CDU sowohl auf Landesebene als auch im Landkreis die Verantwortung.
Dies gelte auch für die Diskussion über die Erhebungspflicht bei Straßenausbaubeiträgen. Hier sollte der Landrat nicht weiter die Augen vor der Rechtslage verschließen. Nicht die Linkspartei.PDS habe die gesetzliche Pflicht zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen zu verantworten. Alle Vorschläge der Linken, die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen ins Ermessen der Gemeinden zu legen, seien von der Landes-CDU abgeschmettert worden. "Herr Müller sollte diesbezüglich schon bei den Tatsachen bleiben und zur Kenntnis nehmen, dass die Linkspartei.PDS erst vor wenigen Tagen im Landtag eine diesbezügliche Gesetzesinitiative gestartet hat, die wiederum Ablehnung durch die CDU erfuhr", so Kuschel abschließend.

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Abfallgebühren II: Landrat Müller widerspricht MdL Kummer
Schlafende Hunde geweckt

Freies Wort Hildburghausen, 17. Dezember 2005

Die Presseerklärung von Landtagsmitglied Tilo Kummer (Linkspartei.PDS) unter dem Titel "Die Chancen für eine soziale Staffelung wurden vertan" nahm Landrat Thomas Müller zum Anlass einer Erwiderung.

Hildburghausen - Ihm sei sehr wohl bekannt, dass Landtagsabgeordnete an die Landesregierung Anfragen stellen könne, um Sachverhalte zu hinterfragen. Dies sei ihr gutes Recht und auch ihre Pflicht, stellt Müller zur Anfrage des PDS-Abgeordneten Kuschel dar. Ungeachtet dessen sei durch das Nachhaken des Abgeordneten Kuschel erreicht worden, "dass schlafende Hunde geweckt wurden". Eine weitere Anfrage seinerseits zum Thema Straßenausbaubeiträge könnte ähnliches bewirken, befürchtet der Landrat. Hierüber wüssten die Bürgermeister ein Lied zu singen und es sei noch nicht absehbar was dies finanziell für viele Bürger des Landkreises bedeuten könnte. "Ich möchte nicht belehren, doch wenn man etwas beginnt, sollte man über die möglichen Konsequenzen bereits im Vorfeld nachdenken", erklärte Müller weiter. Da dies nicht beachtet worden sei, hätten die Bürger im Landkreis bezüglich der Abfallgebühren eben diese nicht bedachten Konsequenzen zu ertragen. Müller kritisierte wörtlich: "Leider ist in dem Zusammenhang festzustellen, man merkt sehr deutlich an den Vorstellungen des MdL Kummer, dass mancher Landespolitiker die Gesamtmaterie offensichtlich nicht kennt oder verstanden hat. Gerade bei der Problematik Abfallgebühren greifen verschiedene Bundes- und Landesgesetze ineinander, sogar bis hin zum Grundgesetz der Bundesrepublik mit seinem Gleichheitsgrundsatz. Es ist nun einmal nicht möglich, einseitig in dieses Gefüge einzugreifen und populistischen Träumereien hinterher zu jagen."! Kummers Unerstellung "der Landrat wolle keinen Wechsel der Betroffenen in die Gefäßgebühr", ähnlich wie schon am 29.11.2005 vorgebracht, weist Müller als "vollkommener Unsinn" zurück. Einerseits stehe die Wahlmöglichkeit schon seit Jahren jedem Bürger zu und werde im übrigen schon rege genutzt. Andererseits hätte er, Müller, wohl kaum in öffentlicher Sitzung von vorn herein auf diese Möglichkeit hingewiesen. Außerdem gäbe es inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen, die auf das Thema hingewiesen haben und "Nebenbei bemerkt, sollte man unseren Bürgern schon etwas mehr zutrauen." Die weitere Intention von Herrn Kummer, die Sparmöglichkeit generell in der Gebührenkalkulation zu berücksichtigen, zeuge wiederum von wenig Weitblick, meinte der Landrat. Deren Konsequenz wäre eine relativ hohe Einheitsgebühr, ohne Sparoptionen für die Bürger. Das sei weder im Interesse des Gesetzgebers noch im Interesse der Bürger. Wer spart, solle auch weniger bezahlen! Müller schließt mit dem Vorwurf: "Hätte sich Herr Kummer mit der ihm vorliegenden Gebührenkalkulation eingehender befasst, so hätte sich eine überzogene Polemik erübrigt."

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Abfallgebühren I: MdL Tilo Kummer
Die Chancen für eine soziale Staffelung wurden vertan

Freies Wort Hildburghausen, 14. Dezember 2005

Am vergangenen Donnerstag wurde im Landtag ein Gesetzentwurf der Linkspartei.PDS abgelehnt, der unter anderem einen soziale Staffelung der Abfallgebühr ermöglicht hätte. Dazu und zu der im Vorfeld erfolgten Beschlussfassung des Kreistages äußert sich Landtagsmitglied Tilo Kummer (Linkspartei.PDS) gegenüber Freies Wort.
Hildburghausen - Kummer betont in der Presseerklärung: "Der Gesetzentwurf war eingebracht worden, nachdem das Landesverwaltungsamt die Gebührensatzung des Ilmkreises abgelehnt hatte. Auch die Hildburghäuser Satzung fiel kürzlich der Kritik des Landesverwaltungsamtes zum Opfer. Landrat Müller schob die Schuld daran dem PDS-Landtagsabgeordneten Frank Kuschel in die Schuhe, der zur Unterzeichnung der Wichtigkeit des Gesetzentwurfs die Situation in den Thüringer Kreisen im Landtag hinterfragt hatte."
Statt polemisch die Arbeit von Abgeordneten zu kritisieren, hätte sich Müller bei seinen Parteifreunden für eine Gesetzänderung stark machen sollen, kritisiert Kummer. Der im Kreistag sitzende Landtagsabgeordnete meint, dass gerade der Chef der örtlichen Kommunalaufsicht die Änderung von Gesetzen unterstützen müsste, wenn altes Recht zu Ungerechtigkeit führt. Statt dessen hätte Müller gehofft, dass das Landesverwaltungsamt stillschweigend zusieht, wenn der Kreis Hildburghausen Gesetze sehr großzügig auslegt. Dass nun ein Fünf-Personen-Haushalt fast doppelt so hohe Abfallgebühren zahlen muss, wie vier Personen, ist für Kummer ein Skandal. "Sollte sich eine Familie für ein drittes Kind entscheiden, hat sie doch nicht automatisch doppelt so viel Müll, auch wenn sie dann einen doppelt so große Abfalltonne gestellt bekommt," stellt der Abgeordnete in der Presseerklärung weiter fest. Es wäre unsinnig und sehr teuer, in folge der Änderungen der Abfallgebühren neue Abfalltonnen in verschiedenen Größen anzuschaffen, um diese Ungerechtigkeit zu beheben.
Einen Ausweg sieht Kummer deshalb im Wechsel der Betroffenen zur Gefäßgebühr. "Allerdings scheint dieser Wechsel vom Landrat nicht gewollt zu sein, denn sonst wäre er in der Gebührenkalkulation von vornherein berücksichtigt worden," kritisiert er.

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Ministerpräsident im Landkreis
Dieter Althaus besuchte Hightech-Unternehmen in Altendambach

Freies Wort Hildburghausen, 20. Dezember 2005

MP Dieter Althaus und Dr. Michael Krapp

von Georg Schmidt
Mit einem Bürgerabend im Landratsamt endete gestern die ganztägige Visite von Ministerpräsident Dieter Althaus im Landkreis. Hinter sich hatten er und seine Begleitung eine Kreisbereisung im Eiltempo, die fast zehn Stationen umfasste.

Hildburghausen - Althaus sagte am Abend vor etwa 200 geladenen Gästen aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und Kirchen, er habe weitere Facetten des Kreises kennen gelernt und neue wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bezugspunkte gefunden. Das Potenzial des Flächenkreises sei beachtlich. Er habe den Eindruck, trotz vieler Probleme herrsche eine positive Grundstimmung. Er wolle die Bürger daher auch zu Mut und Optimismus im neuen Jahr ermutigen.

Erst Willkommensgruß, später Drohung
"Hightech und Verkehrsinfrastruktur" war Teil 1 des Besuchs überschrieben, der in die Großgemeinde St. Kilian und ins benachbarte Schleusingen führte. Willkommen geheißen wurde Althaus in Altendambach von Landrat Thomas Müller und Bürgermeister Willi Büttner. Letzterer zeigt sich stolz, dass die 3.200 Einwohner zählende Kommune 1991 als "erste Großgemeinde Thüringens" in die Annalen einging und heute "recht gut dasteht", unter anderem, weil sie gemeinsam mit Suhl ein Gewerbegebiet ausweist. "Wir haben keine Schulden und brauchen keine Kredite" sagt er Althaus am Morgen freundlich. Später - bei der Bürgermeisterkonferenz in Schleusingen - wird Büttner darauf noch einmal zurückkommen und bei der Diskussion um Straßenausbaubeiträge gegenüber dem Ministerpräsidenten lautstark verkünden, dass er das Urteil des Oberverwaltungsgerichts unterlaufen und die Forderung der Landesregierung negieren wird: "Ich erhebe keine Ausbaubeiträge von meinen Bürgern, eher würde ich zurücktreten". Althaus wird erwidern, geltendes Recht dürfe nicht gebrochen, Beitragsgerechtigkeit müsse hergestellt werden. Und: "Ich will den politischen Wind aus der Debatte nehmen, damit die Bürgermeister nicht als die Buh-Männer dastehen."

Innovative Systeme und Dienstleistungen
Wie gesagt, dieser Exkurs in die aktuelle Landes- und Kommunalpolitik erfolgt zwei Stunden nach Althaus' Ankunft im verschneiten Altendambach, wo er in zwei mittelständischen Firmen Hochtechnologie vor Augen hat. In der WSA electronic GmbH & Co. KG findet es Althaus "hochinteressant und bemerkenswert", dass hier seit 1992 rund 10.000 Parkscheinautomaten produziert wurden, die zum Leidwesen der Autofahrer in Oslo ebenso stehen wie in Jerusalem, in Calgary wie in Amman. Auch im nahen Hildburghausen und ferneren Berlin natürlich, dafür aber eben nicht in Erfurt und Suhl, wo Franzosen und Schweden als Parkscheinautomaten-Ausrüster der Kommunen den Zuschlag erhielten. Geschäftsführer Rolf Wenig berichtet, dass die solarbetriebenen, vernetzten und auch mit Kreditkarten zu fütternden Automaten in 15 Länder exportiert werden. Man habe sich flexible Kundendienste vor Ort aufgebaut, um auf dem Markt bestehen zu können. Als nächstes sei ein Parkscheinautomat geplant, der die tatsächliche Parkzeit in Rechnung stellt. "Wir holen das Parkhaus auf den Parkplatz," beschreibt Rolf Wenig diese neue "Zaubersäule".
Dass die Hälfe der 25 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung tätig ist, verdeutliche, dass an die Weiterentwicklung von Technologie und Design der Automatensäulen höchste Anforderungen gestellt werden.
Gleiches kann Klaus Blaurock, für das benachbarte Unternehmens Tele-Frank GmbH sagen. Der Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens mit 60 Mitarbeitern erklärt Althaus bei einem Rundgang die drei Standbeine des Kerngeschäfts: Entwicklung und Herstellung kundenspezifischer Stromversorgungen, elektronischer Baugruppen und elektronischer Frankiermaschinen. Althaus erfährt, dass die Firma mit ihren System und Dienstleistungen weltweit agiert und mit führenden Unternehmen sowie Universitäten und Hochschulen, zum Beispiel Ilmenau und Schmalkalden, kooperiert. Auf dem hart umkämpften Markt sei permanente Innovation unerlässlich, sagt Blaurock, und schildert Althaus, wie sich der Druck der Konkurrenz aus Fernost erhöht.

Architektonische Meisterwerke
Der Altendambacher Hightech-Visite im Doppelpack folgt ein Abstecher des Althaus-Trosses - dabei sind unter anderem die Landtagsmitglieder Krapp, Worm und Höhn sowie die Fraktionschefs des Kreistages - zur Autobahnbrücke St.Kilian. DEGES-Manager Gundolf Denzer informiert die Gäste über das aktuelle Baugeschehen längs der A 73 zwischen Suhl und Lichtenfels und hebt insbesondere die Dichte von Brückenbauwerken im Landkreis hervor. An der Talbrücke St. Kilian wird seit Mai 2002 gebaut, Mitte 2006 soll sie laut Vertrag fertig sein. Trotz Schneegestöbers laufen die Arbeiten in luftiger Höhe und im Montagezelt auf Hochtouren. Etwa 50 Beton- und Stahlbauer sind vor Ort, teilweise auch in Schichten rund um die Uhr. Das nach Fertigstellung 449 Meter lange Bauwerk überspannt das Tal mit den Flüsschen Erle und Vesser sowie die Bundesstraße und wird mit einem Kostenaufwand von 20,8 Millionen Euro erstellt. Althaus bezeichnete die Brückenbauten der A 73 als "architektonische Meisterwerke, die in ganz Deutschland für Aufsehen sorgen". Vom Bau der Autobahn erwarte er wirtschaftliche und touristische Impulse für den Landkreis.

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Für die Kinder von Westhausen: Diakonie-Kindergarten "Pusteblume" erhielt Lottomittel

Freies Wort Hildburghausen, 16. Dezember 2005

Noch ist nicht Weihnachten, doch die Kinder im Kindergarten "Pusteblume" hatten bereits gestern Grund zur Freude. Wenn das Frühjahr kommt, wird auf ihrem Spielplatz eine neue Schaukel stehen.

WESTHAUSEN - Der 2. Beigeordnete des Landkreises Rolf Kaden überreichte gestern im Auftrag von Sozialminister Klaus Zeh einen Fördermittelbescheid in Höhe von 675 Euro an den Diakonie-Kindergarten „Pusteblume“ Westhausen.
Gedacht ist dieser Zuschuss für die Anschaffung und den Aufbau einer Schwingschaukel auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte. „Im Kindergarten Pusteblume in Westhausen werden die Kinder liebevoll und fürsorglich betreut“, schreibt Minister Zeh in der Begründung für diesen Bewilligungsbescheid, „ich halte es für sehr wichtig, wenn die Kinder möglichst viel Bewegung an der frischen Luft haben. Ein Spielplatz fördert die Gesundheit und das Sozialverhalten der Kinder.“
Superintendent i.R. Hanspeter Wulff-Woesten, der im Auftrag des Diakoniewerkes Sonneberg die Spende entgegennahm, bedankte sich ebenso herzlich wie die Leiterin der Einrichtung Dina Scheibel. Die 29 Kinder, die im Frühjahr dann die neue Anschaffung in Besitz nehmen werden, sangen als Dankeschön einige Weihnachtslieder für ihre Besucher.
Landtagsabgeordneter Michael Krapp nutzte die Gelegenheit, mit den vier Erzieherinnen ins Gespräch zu kommen über das vom Thüringer Landtag dieser Tage verabschiedete, lange Zeit heiß umstrittene Kita-Gesetz. „Wir wollten damit niemandem etwas wegnehmen“, so Krapp, „nur die Mittel anders verteilen und so den Eltern ein neues Angebot machen.“
Kein Gesetz wäre für die Ewigkeit, und sobald es neue Erfahrungen bei der Umsetzungen gebe, wäre der Landtag auch bereit, darauf zu reagieren. Er jedenfalls sei stets gesprächsbereit und offen für alle Fragen. Die Erzieherinnen sollten auf ihn zukommen, wenn sich die Praxis anders darstelle als vom Gesetzgeber gewollt. Den Kindern wünschte Krapp viel Freude an der neuen Schaukel, auch wenn sie dafür noch ein wenig Geduld aufbringen müssten. (ws )

Freies Wort Freies Wort
Freies Wort Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz

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CDU-Landtagsfraktion steht zur "Thüringer Familienoffensive"
Systemwechsel kommt Familien und Kindern zugute

Erfurt, 8. Dezember 2005

Erfurt - Mit den Stimmen der CDU-Landtagsfraktion ist das Familienfördergesetz verabschiedet und damit ein notwendiger Paradigmenwechsel in der Thüringer Familienpolitik eingeleitet worden.
Aus Sicht der Landtagsabgeordneten werden mit dem neuen Familienfördergesetz die Pflege und Erziehung der Kinder verbessert und ausgebaut und die Finanzierungsflüsse transparenter gestaltet.
"Eltern- und Trägerproteste wurden von der CDU-Fraktion ernst genommen, wir haben aber auch erklärt warum wir einen Systemwechsel wollen. Ordnungspolitische Gründe, die Haushaltssituation, der Wunsch nach Ausweitung des Rechtsanspruchs und das einkommensunabhängige Thüringer Landeserziehungsgeld begründen den Systemwechsel zugunsten von Familien und Kindern", so der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Michael Krapp. Die CDU traue den Eltern zu, ihre Kinder kompetent und verantwortungsbewusst zu betreuen. Dafür stehe der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab 2 Jahren, das Landeserziehungsgeld und die damit verbundenen Wahloptionen.
Angesichts der schwierigen Haushaltssituation und der demographischen Entwicklung trage die CDU-Fraktion eine besondere Verantwortung, Schlupflöcher zu schließen und Mängel abzustellen. Nicht begründbare jährlich steigende Kosten um 5 bis 10 Millionen Euro darf es nicht mehr geben. Nicht zuletzt deshalb ist ein neues und transparenteres Kindertagesstättengesetz notwendig geworden, sind sich die Abgeordneten der CDU-Fraktion einig.
Die 45 Änderungsanträge der CDU-Fraktion seien Beleg für die intensive Auseinandersetzung mit dem Gesetz. "Die CDU-Fraktion steht für den Erhalt und den Ausbau des Thüringer Betreuungssystem und wird Familien und Kinder weiterhin umfangreich unterstützen. Jetzt kommt es darauf an, wieder die Betreuungs- und Bildungsaspekte in den Vordergrund der Diskussion zu stellen", so MdL Dr. Krapp abschließend.

Pressemitteilung (PDF) Pressemitteilung (PDF)

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Presseinformation des Ausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit

Erfurt, 2. Dezember 2005

Im öffentlichen Teil seiner Sitzung befasste sich der Ausschuss heute mit der Thüringer Schwimmbad-Entwicklungskonzeption, die im Auftrag der Landesregierung erarbeitet und in dieser Woche vorgestellt wurde. Diese Konzeption macht auf der Basis einer Bestandsaufnahme der Hallen-, Frei- und Naturbadkapazitäten in Thüringen Vorschläge für die perspektivische Entwicklung bis 2020. Die Abgeordneten diskutierten mit dem zuständigen Minister insbesondere die Fragen des langfristig anzu-strebenden Ausgleichs der Überkapazitäten im Freibadbereich und der Unterkapazitäten im Hallenbadbereich. In die Diskussion sind auch der Landessportbund und die kommunalen Spitzenverbände einzubeziehen. Der Ausschuss wird sich mit der Schwimmbadkonzeption weiter beschäftigen.
Des Weiteren wertete der Ausschuss die Anhörung zum SPD-Antrag "Wirtschaftsfreundlichste Kommunen in Thüringen" aus. "Dabei kristallisierte sich heraus, dass weniger abstrakte Kriterien, sondern eher konkrete Projekte bei der öffentlichen Auszeichnung von wirtschaftsfreundlichen Gemeinden oder Landkreisen maßgeblich sind", so der Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Michael Krapp. Es sei erwogen worden, den Antrag u. U. unter Einbeziehung der Anhörungsergebnisse neu zu formulieren, so Krapp weiter.
Zum derzeitigen Verfahrensstand bei der Überprüfung und Kontrolle der Energiemarktpreise in Thüringen erstattete die Landesregierung einen Bericht. Man verständigte sich, eine schriftliche Anhörung zur Problematik der Bindung des Gaspreises an den Ölpreis und zur Kalkulation der Energiepreise der einzelnen Versorger durchzuführen.
Schließlich beschäftigte sich der Ausschuss mit der Auflösung von Tochtergesellschaften der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Konkret ging es dabei um die Aufbaugesellschaft Ostthüringen mbH (AGO), die Entwicklungsgesellschaft Südwestthüringen mbH (ESW) und die Entwicklungsgesellschaft Südharz-Kyffhäuser mbH (ESK). Die damit verbundene Konzentration der entsprechenden Aufgaben und Mittel bei der LEG wird von den Mitgliedern des Ausschusses als sachgerecht und zeitgemäß eingeschätzt. Krapp wies dabei insbesondere auf die notwendige Sicherung der Stammeinlagen ausscheidender Gesellschafter hin. Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz sagte zu, dass laufende Projekte in jedem Fall zu Ende oder in die Verantwortung der LEG überführt werden. Ausdrücklich begrüßt wurde von den Ausschussmitgliedern, dass im Rahmen dieser Umstrukturierung die Einrichtung regionaler Beratungszentren geplant ist. Diese sollen durch die LEG, die Thüringer Aufbaubank (TAB) und die Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung (GfAW) getragen werden.

PDF-Datei Pressemitteilung (PDF)

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November 2005

Klausurtagung der Kreis-CDU
Kandidaten für Wahlen 2006 sollen bis Januar gekürt sein

Freies Wort Hildburghausen, 18. November 2005

Der CDU-Kreisvorstand Hildburghausen/Henneberger Land führte dieser Tage gemeinsam mit den CDU-Ortsverbandsvorsitzenden eine zweitägige Klausurtagung durch. Darüber wird in einer vom Kreisvorsitzenden Thomas Müller unterzeichneten Pressemitteilung informiert.

HILDBURGHAUSEN - Einen Schwerpunkt stellten derzufolge die Vorbereitungen der Direktwahl des Landrates sowie der Wahlen der hauptamtlichen Bürgermeister des Landkreises im Mai 2006 dar. Die Nominierungsveranstaltungen sollen bis spätestens Januar 2006 durchgeführt werden.
Des weiteren sei intensiv über eine Neuausrichtung der Finanz- und Beitragsordnung des CDU-Kreisverbandes debattiert worden. Kritisiert worden sei dabei die Zahlungsmoral einiger Ortsverbände gegenüber dem Kreisverband.
Die CDU-Ortsverbandsvorsitzenden und der Vorsitzende der Jungen Union nutzten die Gelegenheit, aus ihrer Sicht über ihre Arbeit zu berichten, heißt es in der Mitteilung weiter. Hierbei sei deutlich geworden, dass die Aktivitäten der Ortsverbände sehr differenziert sind.
Neben weiteren Themen gab es auch Diskussionen zur Thematik Gebietsreformen. Für und Wider, Chancen, aber auch Probleme seien abgewogen in diesem Zusammenhang worden.
Insgesamt hätten die Teilnehmer die Veranstaltung als äußerst gelungen und fruchtbringend eingeschätzt. Eine erneute Klausurtagung dieser Art sei für 2006 ins Auge gefasst.

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Grußwort MdL Dr. Michael Krapp, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit zur IHK-Bestenveranstaltung

Einhausen, 18. November 2005

Sehr geehrte junge Facharbeiterinnen und Facharbeiter,
sehr geehrte Ausbilderinnen und Ausbilder,
sehr geehrte Gastgeber und Gäste,

es freut mich sehr, dass die traditionelle Vergabe des "Bildungsfuchs" 2005 in meinem Wahlkreis stattfindet. Umso mehr bedaure ich, dass ich gerade diesmal wegen einer Dienstreise nach Berlin nicht teilnehmen kann. Deshalb möchte ich wenigstens auf diesem Weg allen Ausgezeichneten meinen Glückwunsch und allen Begleitern auf dem Weg zu diesem Erfolg meinen Dank aussprechen.
Der Einladung zur heutigen Auszeichnung kann ich eine große Vielzahl moderner Berufe entnehmen, die von innovativen Firmen unserer Region angeboten werden. Das zeigt mir, dass sich die Südthüringer Wirtschaft im Prozess der Globalisierung gut aufgestellt hat. Die aktuellen Wirtschaftsdaten bestätigen diesen Trend.
Bei der Suche nach dualen Ausbildungsplätzen haben mir einige Unternehmer mitgeteilt, dass sie gerne noch mehr junge Menschen ausbilden würden, wenn diese die entsprechenden Schulleistungen vorweisen könnten. Hier besteht offensichtlich Handlungsbedarf von Schule und Wirtschaft, der sich mit der aktuellen demografischen Entwicklung noch verstärken wird. Vor allem aber sollte die junge Generation diese Situation als Chance begreifen, für die sich zu arbeiten lohnt.
Heute können die hier versammelten "Bildungsfüchse" stolz auf ihre Arbeit sein. Ich wünsche Ihnen einen guten Einstieg in das Berufsleben, sei es im Ausbildungsbetrieb oder an anderer Stelle. Sie befinden sich mitten in einem weltweiten Wettbewerb und entscheiden wesentlich mit über die Zukunft unseres Landes. Dafür wünscht Ihnen und uns allen viel Erfolg.

Ihr Landtagsabgeordneter
Dr. Michael Krapp

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MfS/AfNS-Mitarbeit und die Folgen für die Ausübung öffentlicher Ämter
Beschluss des Thüringer Landtags

Erfurt, 11. November 2005

Der Landtag hat in seiner 27. Sitzung am 11. November 2005 folgenden Beschluss gefasst:

  1. 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands und 16 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR weist der Thüringer Landtag auf die fortbestehende rechtliche und politische Bedeutung des Artikel 96 Abs. 2 der Verfassung des Freistaats Thüringen und des Thüringer Gesetzes zur Überprüfung von Abgeordneten (ThürAbgÜpG) hin.
    Danach fehlt grundsätzlich jeder Person die Eignung zur Einstellung und zur Weiterbeschäftigung im öffentlichen Dienst, "die mit dem früheren Ministerium für Staatssicherheit/Amt für Nationale Sicherheit zusammengearbeitet hat oder für dieses tätig war" (Artikel 96 Abs. 2 Verfassung des Freistaats Thüringen). Des Weiteren werden nach § 1 Abs. 1 Satz 1 ThürAbgÜpG "die vor dem 1. Januar 1970 geborenen Abgeordneten des Landtags ungeachtet früherer Überprüfungen ohne ihre Zustimmung daraufhin überprüft, ob sie wissentlich als hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) oder dem Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) zusammengearbeitet haben und deshalb unwürdig sind, dem Landtag anzugehören".
  2. Der Thüringer Landtag bekräftigt die rechtliche und politische Bedeutung dieser Bestimmungen, weil vormalige Mitarbeiter und Zuträger des MfS/AfNS ihre damalige Tätigkeit zunehmend als biographische Fußnote gewürdigt sehen wollen, die mit den Kategorien schuldhafter Verstrickung nicht zutreffend erfasst werden könne und ohne politische Relevanz für die Gegenwart sein soll. Dies ist den Opfern des SED-Regims nicht zuzumuten und hat nachteilige Folgen für die Erinnerungskultur als unverzichtbaren Teil der politischen Kultur in Thüringen und Deutschland.
  3. Der Thüringer Landtag ruft die genannten Bestimmungen im engen zeitlichen Kontext des 9. November in Erinnerung, der wie kein anderer Tag geeignet ist, über die Unterscheidung zwischen Freiheit und Unfreiheit, der Garantie oder der Verweigerung von Menschenrechten, Rechtsstaat und Willkürherrschaft, Demokratie und Diktatur nachzudenken.

PDF-Datei Drucksache 4 1354 (PDF)

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Übergabe Lottomittel
Orgel soll wieder klingen

Freies Wort Hildburghausen, 9. November 2005

Dingsleben - Wer die Kirche in Dingsleben betritt, dem wird der helle und freundliche Anblick des Kirchenschiffes auffallen. Große Anstrengungen hat die evangelische Kirchgemeinde des Ortes in den letzten Jahren unternommen, um dies zu erreichen. Vieles davon wurde in Eigenleistung erbracht - so wurden die Kirchenbänke und die Fenster mit einem neuen Anstrich versehen. Auch eine neue Kirchenglocke hat sich die Kirchgemeinde wieder angeschafft, die vorige war während des 2. Weltkrieges eingeschmolzen worden. Doch etwas stört die Mitglieder der Kirchgemeinde - seit einigen Jahren bleibt die Orgel stumm. Dies soll sich nun ändern. In einzelnen Bauabschnitten soll der Königin der Instrumente wieder neues Leben eingehaucht werden. Ein neuer Orgelmotor wurde bereits angeschafft, Kosten 4.000 Euro Als erster Schritt für die bevorstehende Sanierung werden derzeit die Orgelpfeifen ausgebaut. Als nächster Schritt soll nicht in diesem Jahr der Orgelprospekt einer Schönheitskur unterzogen werden, zum Weihnachtsfest soll er wieder in alter Schönheit erstrahlen. 6.200 Euro muss die Kirchgemeinde dafür aufbringen. Groß war deshalb die Freude, als sich gestern Vormittag Landtagsabgeordneter Michael Krapp angemeldet hatte und einen Fördermittelbescheid in Höhe von 3.000 Euro aus Lottomitteln des Innenministeriums überreichen konnte. Im zeitigen Frühjahr 2006 soll dann die eigentliche Sanierung des Instruments beginnen. Die Orgelbaufirma Hey aus Ostheim in der Rhön, hier im Landkreis schon mehrfach erfolgreich bei Orgelsanierungen tätig, hat dafür den Zuschlag bekommen. Auch wenn noch nicht alle Einzelheiten der Finanzierung geklärt sind - die geschätzten Kosten sollen reichlich 30.000 Euro betragen - so haben die Dingslebener ein ehrgeiziges Ziel: Am Sonntag Kantate, dem 14. Mai 2006, wenn hier das Kirchenchortreffen stattfindet, soll die Orgel wieder erklingen.

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Landtagsmitglieder aus Südthüringen und Bayern im Gespräch:
In Einrichtungen des Landkreises Hildburghausen werden rund 50 Kinder aus Bayern betreut.
Kita-Zuschuss über Landesgrenze?

Freies Wort Hildburghausen, 8. November 2005

Aktuelle Themen der länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Thüringen und Bayern standen im Mittelpunkt der Gesprächsrunde, zu der der für den hiesigen Wahlkreis zuständige Landtagsabgeordnete Henry Worm (CDU) nach Siegmundsburg eingeladen hatte.

HILDBURGHAUSEN / SIEGMUNDBURG - Im Mittelpunkt der umfangreichen Gespräche der Südthüringer CDU-Abgeordneten Christine Zitzmann, Henry Worm und Michael Krapp mit dem bayerischen Staatssekretär für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Jürgen W. Heike, standen neben dem weiteren Ausbau der grenzüberschreitenden Infrastruktur das neue Thüringer Kindertagesstättengesetz, die Blindengeldthematik und die Situation von Frauenhäusern in Thüringen und Bayern.
Schwerpunkt war, so HenryWorm gegenüber Freies Wort, die sich seit geraumer Zeit in der öffentlichen Diskussion befindliche Thüringer Familienoffensive und ihre Auswirkungen auf die Kindergärten unmittelbar an der Landesgrenze zu Bayern.
Nach Plänen der Thüringer Landesregierung soll hierbei der finanzielle Zuschuss für Kinder aus benachbarten Bundesländern, die Thüringer Kindergärten besuchen, entfallen.
Thüringenweit betrifft dies insgesamt 3000 Mädchen und Jungen. Im Landkreis Hildburghausen wären hiervon 50 Kinder und im Landkreis Sonneberg 47 Kinder betroffen. Nach Meinung der Südthüringer Abgeordneten bedarf es hier einer Regelung im bayerischen Kindertagesstättengesetz, welche es den dortigen Gemeinden ermöglicht, finanzielle Zuschüsse auch über die Landesgrenze nach Thüringen fließen zu lassen.
Staatssekretär Jürgen W. Heike sicherte diesbezüglich eine kurzfristige Prüfung der Gesetzlichkeiten zu, betonte jedoch, das auch auf Thüringer Seite in die Durchführungsverordnung eine entsprechende "Öffnungsklausel" integriert werden muß.
Einigkeit bestand unter den Abgeordneten, dass man sich in einer der nächsten Gesprächsrunden gemeinsam mit den Verantwortlichen aus den bayerischen und thüringischen Ministerien über den aktuellen Stand in Sachen Tourismus berichten lässt und über weitere touristische Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Thüringen und Oberfranken spricht.
Ein in Kürze angedachter gemeinsamer Besuch der Abgeordneten aus Bayern und Thüringen in einem Coburger Frauenzentrum soll auch in diesem Bereich die länderübergreifende Zusammenarbeit und den beidseitigen Informationsaustausch vertiefen.
Wie schon bei dem vorherigen Treffen der Landtagsabgeordneten war auch in dieser Gesprächsrunde der ausgeprägte Wille aller Beteiligten an einem weiteren nutzbringenden Dialog im Interesse der Region deutlich spürbar, meinte Henry Worm abschließend. (red)

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Grußwort von MdL Dr. Michael Krapp zur Einweihung der "Albert-Schweitzer-Förderschule"

Hildburghausen, 5. November 2005

Für die Einladung zur heutigen, lange ersehnten Einweihung dieser Förderschule in Hildburghausen möchte ich mich herzlich bedanken.
Seit meinem Besuch der Förderschule noch im alten Gebäude im Jahre 2001 liegt mir deren Entwicklung besonders am Herzen.
Damals habe ich erlebt, mit wie viel Engagement sich Lehrer, Betreuer und Eltern unter schwierigen äußeren Bedingungen für unsere Förderschüler einsetzen. Gemeinsam mit dem Diakoniewerk Sonneberg und dem Landratsamt haben wir im Kultusministerium überlegt, wie man die wirklich bedrückenden äußeren Bedingungen grundsätzlich verbessern kann.
Neben dem guten Willen waren ein geeignetes Grundstück und viel Geld notwendig.
Um das Grundstück hat sich vor allem das Landratsamt gekümmert. Auf dem hier ursprünglich stehenden Gebäude lagen Restitutionsansprüche, die das Landratsamt in Berlin erfolgreich abwehren konnte. Damit war der Weg für einen Erbbaurechtsvertrag mit dem Diakoniewerk Sonneberg e.V. frei. Aber auch ca. 10 % der Investitionssumme von 2,2 Mio € konnte das Landratsamt bereitstellen, herzlichen Dank dafür.
Wenngleich das Diakoniewerk fast das Doppelte dieser Summe als Eigenanteil aufbringen konnte, bleib doch noch eine große Finanzierungslücke. Und die konnten wir schließlich mit Teilen der Berliner Mauer schließen.

Wie das ???
Da die Landesmittel für den geplanten Zeitraum bereits gebunden waren, haben wir uns daran erinnert, dass den neuen Ländern entsprechend einer Vereinbarung mit dem Bundesfinanzministerium aus den 90-er Jahren Anteile aus den Veräußerungsgewinnen von Mauergrundstücken in Berlin zustanden.
Diese Gelder sollten sozialen Zwecken in den neuen Ländern zugeführt werden. Und was lag näher, hiervon auch die Albert-Schweitzer-Schule partizipieren zu lassen? Außerdem fügte es sich gut, einer Region, die lange unter der innerdeutschen Grenze gelitten hatte, nun einen kleinen Ausgleich aus der Konkursmasse des alten Regimes zukommen zu lassen.
So wurde die Finanzierung, dankenswerterweise auch mit dem "Segen" des Finanzministeriums dann auch sichergestellt.
Heute nun können wir uns über den gemeinsamen Erfolg ehrlich freuen.
Ich freue mich mit, wenngleich ich bedaure, nicht persönlich dabei sein zu können. Aber meine neue Aufgabe als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit hält mich heute in Erfurt fest. Sicher haben Sie alle dafür Verständnis. In Thüringen wird eben manchmal gleichzeitig ein Fest gefeiert und feste gearbeitet.
Ihnen allen eine schöne Einweihungsfeier und der Albert-Schweitzer-Schule für die Zukunft Gottes Segen und alles Gute -

Ihr Wahlkreisabgeordneter Dr. Michael Krapp

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Grußwort von Min. a.D. Dr. Michael Krapp, MdL zum 15. Geburtstag der Landesschülervertretung im Freistaat Thüringen

Erfurt, 5. November 2005

Herzlichen Glückwunsch der Thüringer Landesschülervertretung zum 15. Geburtstag auch von mir! Dieses Jubiläum kurz nach dem 15. Jahrestag der Deutschen Einheit zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler unseres Landes sehr früh die Zeichen der Zeit erkannt haben und die neuen Möglichkeiten von Demokratie und Freiheit zu nutzen wussten.
Nicht zuletzt dafür sind wir auch als Eltern 1989/90 auf die Straße gegangen, denn das DDR-Schulsystem hat mit Geschichtsklitterung, Erziehung zum Hass, Bekenntniszwang und ideologischer Abgrenzung die Zukunft unserer Jugend systematisch verbaut.
In diesem Bewusstsein habe ich als Kultusminister den Terminen mit der Landesschülervertretung immer die höchste Priorität gegeben. "Die Schule wurde für Schülerinnen und Schüler erfunden", war mein Wahlspruch von Anfang an. Ihre Vorstellungen und Ideen haben mich im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten geleitet. Und wenn die Möglichkeiten nicht ausreichend waren, habe ich auch um deren Erweiterung gekämpft, wie zum Beispiel bei Einführung und Finanzierung der Schuljugendarbeit.
Für diese gute Zusammenarbeit mit den gewählten Vertretern der Landesschülervertretung möchte ich auf diesem Wege bei dieser schönen Gelegenheit sehr herzlich danken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Nachfolgern weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit für die Schülerschaft Thüringens. Schneller als Sie glauben, wird die Schulzeit zu Ende sein. Ich bin aber überzeugt davon, dass damit nicht Ihr Einsatz für den Nächsten beendet ist. Insofern ist Ihr Einsatz in der Landesschülervertretung auch eine "Schule des Lebens", die weit über den gedruckten Lehrplan hinausgeht.
Für heute wünsche ich Ihnen gemeinsam mit Ihren Gästen einen vergnüglichen Abend, an dem ich wegen eines lange zugesagten Vortragstermins in Bayern leider nicht teilnehmen kann,

Ihr Dr. Michael Krapp, MdL

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Schönes Geburtstagsgeschenk: Neuer Anbau an das Pflegeheim

Freies Wort Hildburghausen, 2. November 2005

Pflegeheim Leimrieth

Auch wenn es gestern ein eher trüber, nebliger Herbsttag war, in Leimrieth schien die Sonne - im übertragenen Sinne freilich. Pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Theresien - Seniorenresidenz wurde dort ein neuer Anbau feierlich übergeben.

LEIMRIETH - Die Schar der Gratulanten war zahlreich, und nicht zuletzt strahlten Heimbewohner und Personal gestern um die Wette. Mit dem Anbau hat das Alten- und Pflegeheim auch einen großzügigen Saal hinzugewonnen, der gestern seine Premiere erfuhr. Die Einweihung des neuen Gebäudetraktes wurde nämlich musikalisch umrahmt mit Stücken von Haydn und Mozart, dargeboten von der Gruppe "Banches" vom Meininger Theaterorchester.
Heimleiterin Petra Wilhelm bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen hatten. Ob Sozialministerium oder Landratsamt, ob Bürgermeister und Stadtverwaltung oder Planer, ob Architekt oder Bauleute - sie alle hätten eine Aktie daran, dass so "ein schöner, moderner Bau entstehen konnte", so Wilhelm. Sie und ihr Team bekamen im Gegenzug gestern ebenfalls sehr viel lobende Worte über ihre Einrichtung zu hören. Und das, so betonten die Festredner unisono, sei nicht zuletzt der Heimleitung und dem eingespielten Team der Seniorenresidenz geschuldet.
1995 war die Einrichtung mit 45 Heimplätzen gestartet; wenig später bereits zeichnete sich ab, dass der Bedarf an Altenpflegeplätzen weit größer ist. Und so wurde seit 1997 schon wieder um eine Erweiterung des Hauses gekämpft, rief Petra Wilhelm in Erinnerung. 2002 habe dafür die Genehmigung auf dem Tisch gelegen und 2004 im Oktober schließlich sei der erste Spatenstich erfolgt. Etwas über 1,2 Millionen Euro wurden in den modernen Funktionalbau investiert - in die Fördermittel teilten sich Bund und Land zu 80 beziehungsweise 20 Prozent. Die Theresienresidenz legte noch 415 000 Euro Eigenmittel oben drauf. Entstanden sind 15 weitere Pflegeplätze in Einzelzimmern, zahlreiche Räume für physiotherapeutische Maßnahmen, ein neuer Saal, einige Verwaltungsräume und nicht zuletzt wurden die Kücheneinrichtung und die Haupteingangszone fürs gesamte Heim verbessert. Der Neubau, so bestätigte Petra Wilhelm gestern, sei bereits komplett belegt. Doch nicht nur moderne Einrichtung und Ausstattung mache eine gute Pflege aus, betonte sie. Es komme auf Menschlichkeit an im Umgang mit alten, pflegebedürftigen Menschen. Eine gute Atmosphäre, ein angenehmes Klima wie hier im Leimriether Haus zu halten oder noch zu verbessern vertrage freilich keine Sparzwänge, wie sie immer wieder auferlegt würden, mahnte sie.
Dieter Schnellbach, Referent im Sozialministerium Thüringen, erläuterte, dass erst die Einführung der Pflegeversicherung zielgerichtet Investitionen im Land ermöglicht habe. 162 Projekte im Pflegebereich seien seit 1991 auf den Weg gebracht worden; dafür seien 664 Millionen Euro ausgegeben worden.
Als "kleinen Quantensprung" bezeichnete Landrat Thomas Müller, was sich in der Region in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Altenpflege getan hat. Michael Krapp (MdL) verwies darauf, dass die Probleme auch in den nächsten Jahren nicht einfacher werden auf diesem Gebiet - "so schön es ist, dass wir alle immer älter werden."
Bürgermeister Steffen Harzer unterstrich dies eigentlich mit seinem Zahlenvergleich für die Stadt Hildburghausen einmal mehr: Lag die Zahl der unter 15-jährigen Hildburghäuser 1990 noch bei 18,6 Prozent und die der 65-Jährigen bei knapp 10 Prozent, habe sich das Verhältnis bis 2004 nahezu umgekehrt. Der Anteil über 65-jähriger Kreisstädter liegt bei über 19 Prozent; dagegen ist die Zahl der unter 15-Jährigen unter 10 Prozent gesunken. Harzer lobte das gelungene Bauwerk, was nicht zuletzt Ausdruck der Leistungsstärke heimischer Firmen sei - und ihrer Pfiffigkeit, wenn es um spektakuläre Ideen gehe, wie die Y-Form des Heim-Neubaus beweise. PETRA RÜGHEIMER
In Y-Form wurde der Neubau an das schon bestehende Gebäude "geklebt". So passt wieder alles gut zusammen und vor allem in die Landschaft. Foto: Gerhard König/FW

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Grußwort von MdL Dr. Michael Krapp zur Produktionseröffnung der VR Automotive Dichtungssysteme GmbH

Crock, 1. November 2005

zur Produktionseröffnung der VR Automotive Dichtungssysteme GmbH am Standort Crock Industriegebiet Häger möchte auch ich Ihnen allen herzlich gratulieren. Vor gut einem Jahr konnte ich der Grundsteinlegung beiwohnen, heute hält mich leider eine Verpflichtung als Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaft/Technologie/Arbeit im Thüringer Landtag zurück.
Gerade in dieser Eigenschaft ist es mir jedoch ein Anliegen, allen am Aufbau dieser Firma Beteiligten herzlich zu danken. Weder der von mir geleitete Ausschuss, noch die Thüringer Landesregierung können Arbeitsplätze schaffen. Wir können nur versuchen, die richtigen Rahmenbedingungen für Erfinder, Unternehmer und Investoren wie Sie zu schaffen, damit neue Arbeitsplätze entstehen. Ich gehe davon aus, dass im Falle der VR Automotive Dichtungssysteme die notwendigen Rahmenbedingungen vorhanden waren, der zügige Aufbau der Firma spricht jedenfalls nicht dagegen.
Die hinreichenden Bedingungen haben allerdings Sie selbst geschaffen, indem Sie innovative Ideen, wirtschaftlichen Sachverstand, finanzielle Vorsorge und planerische Kompetenz am richtigen Ort zur richtigen Zeit zusammengeführt haben. Nun beginnt die Produktion, für die ich Ihnen viel Erfolg wünsche.
Ich bin mir sicher, dass Ihre Firma ein kräftiges Glied in der Kette der Südthüringer Industrie sein wird, einer mittelständigen Industrie die sich in Thüringen durch kräftiges Wachstum und hohe Qualität auszeichnet. Die entsprechenden Zahlen der IHK-Südthüringen können sich sehen lassen.
Gerne werde ich die VR Automotive Dichtungssysteme hier in Crock zu einer anderen Gelegenheit besuchen. Für heute wünsche ich Ihnen allen einen frohen Tag der Produktionseröffnung, dessen Hoffnungen alle wahr werden mögen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Krapp, MdL

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Oktober 2005

Grußwort MdL Dr. Michael Krapp zu den 12. kreisoffenen Behinderten- und Seniorensportspielen

Hildburghausen, 14. Oktober 2005

für die 12. kreisoffenen Behinderten- und Seniorensportspiele des Kreises Hildburghausen wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg. Ich glaube, dass es heute nur Gewinner geben wird. Der eine gewinnt neues Selbstvertrauen, die andere neue Freunde und alle gewinnen ein Stück Gesundheit.
Ich freue mich, dass im Kreis Hildburghausen nicht nur der Spitzensport Ansehen genießt, sondern auch der Breitensport und dabei insbesondere der Behinderten- und Seniorensport. Hierbei spielt nicht die absolute Leistung die Hauptrolle, sondern das Hinausschieben der individuellen Leistungsgrenzen aus eigener Kraft.
Sicher kann die moderne Medizin gerade für Senioren und Behinderte sehr hilfreich sein, aber Freude und Erfolg stellen sich nur mit eigenem zutun ein. Dass Sie sich dazu entschlossen haben, verdient Respekt und Anerkennung.
Anerkennung verdienen auch die sichtbaren und unsichtbaren Helfer in den Sportverbänden und Sportvereinen, die zusammen mit Bund, Land und Kommune die materiellen und ideellen Voraussetzungen für dieses organisierte Sportleben schaffen.
Sie alle können der Unterstützung durch die Politik in Thüringen sicher sein, die gute Rahmenbedingungen für Ihre Eigeninitiativen schaffen und sichern will. In diesem Sinne verstehe ich meine Arbeit im Landtagsausschuss für Wirtschaft, der auch für Sport zuständig ist.
Da ich leider heute nicht selbst hier sein kann, übermittle ich Ihnen auf diesem Wege ein kräftiges "Sport frei!" - Ihr Landtagsabgeordneter
Dr. Michael Krapp.

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Grußwort Dr. Michael Krapp, MdL zum "Tag der Heimat" des BdV

Hildburghausen, 8. Oktober 2005

Ihr diesjähriger "Tag der Heimat" fällt in das 60. Jahr des Endes des Zweiten Weltkrieges mit mehr als 60 Millionen Toten und des Anfangs der systematischen Vertreibung von mehr als 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat. Wir alle wissen, dass Krieg und Holocaust von Deutschland ausgingen, aber mit Kriegsende Gewalt und Unrecht leider nicht beendet waren. Ich gehe deshalb davon aus, dass für viele von Ihnen der 8. Mai neben dem Tag der Befreiung auch ein Tag der Trauer war. Trauer über die verlorene Heimat, über verlorene Kinder, Eltern und Nachbarn, Trauer über erlittenes und erlebtes Unrecht, das die Vorstellungskraft des Einzelnen übersteigt.
Umso mehr Hochachtung empfinde ich vor Ihrer Lebenshaltung und Lebensleistung, die ihren ersten öffentlichen Ausdruck schon 1950 in der Charta der Heimatvertriebenen fand. Noch ganz unter dem Eindruck des gerade Erlebten haben Sie bzw. Ihre Eltern und Großeltern sich bereits damals gegen Gewalt und Revanche und für Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn entschieden. Sie sind als Überlebende der Not gehorchend zwar fast ohne Gepäck in Ihrer neuen Heimat angekommen, haben aber einen bedeutenden Teil deutscher Kultur mitgebracht und Ideen sowie Tatkraft für den Wiederaufbau unseres Vaterlandes.
Damit haben die Vertriebenen selbst die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in die verschiedensten Regionen Deutschlands erbracht. Dafür möchte ich Ihnen Dank sagen, als Mitglied des Thüringer Landtages und ganz persönlich. Dank gebührt natürlich auch den Menschen, die diese Integration durch ideelle und materielle Solidarität unterstützt haben. Weltweite Beispiele misslungener Integration zeigen uns bis heute die verheerenden Auswirkungen des Teufelskreises von Hass, Intoleranz und Ignoranz.
Die von Ihnen ausgebrachte Saat der Aussöhnung ist aufgegangen, für Sie persönlich und für das in Frieden und Freiheit zusammenwachsende Europa. Mit dem diesjährigen Leitwort des Tages der Heimat "Vertreibung weltweit ächten" lassen Sie es nicht dabei bewenden. Die Erfahrung gewaltsamer Vertreibung ist leider auch heute leidvolle Wirklichkeit. Ihre Solidarität mit den Betroffenen ist besonders glaubwürdig, auch dafür vielen Dank.
Damit diese Erfahrungen auch zukünftig im kollektiven Gedächtnis unseres Volkes lebendig bleiben, unterstütze ich Ihr Vorhaben eines ZENTRUMs GEGEN VERTREIBUNG in Berlin, das Ursachen, Verlauf und Folgen der Vertreibung aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa dokumentieren soll. Ihre Lebenshaltung und Lebensleistung sind der Garant dafür, dass sich dieses Zentrum gegen niemanden richtet , sondern im Gegenteil ein Ort der Versöhnung und ein Mahnmal gegen Vertreibung überall auf der Welt sein wird.
Für heute wünsche ich Ihnen einen frohen Tag der Heimat in guter Gemeinschaft, welche die Last der Vergangenheit wie auch die Probleme der Gegenwart leichter tragen hilft.

Ihr Landtagsabgeordneter Dr. Michael Krapp

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Grußwort zum 14. Treffen Thüringer Gebirgs- und Wandervereins

Heldburg, 8. Oktober 2005

"Wer recht in Freuden wandern will, der geh der Sonn' entgegen ...", heißt es in einem unserer vielen Wanderlieder. In diesem Sinne wünsche ich allen Wanderern rings um die Heldburg (dem zukünftigen Deutschen Burgenmuseum!) und vorbei an der Alten Eiche (1000 Jahre!) viel Freude und Sonne. Und wenn die Sonne nicht scheinen sollte, wollen wir umso lauter singen!
Dank sei den Gastgebern des TGW Heldburg gesagt, die in bewährter Weise auch im 16. Jahr der Deutschen Einheit diese Wanderung in einer der schönsten Thüringer Regionen liebevoll vorbereiten und organisieren. Und wer feste wandert, soll auch Feste feiern! Gelegenheit dazu ist am Nachmittag auf dem Sportplatz Heldburg gegeben, wo wir uns alle hoffentlich wieder sehen, wenn wir uns auf den drei Routen aus den Augen verloren haben sollten.

Mit besten Wandergrüßen - Ihr MdL Dr. Michael Krapp, Schirmherr

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Grußwort Dr. Michael Krapp, MdL zum Richtfest der analytikjena

Eisfeld, 7. Oktober 2005

Gerne erinnere ich mich an meinen letzten Betriebsbesuch bei analytikjena in Eisfeld vor fast genau einem Jahr. Gerne wäre ich auch der freundlichen Einladung zum heutigen Richtfest gefolgt, allerdings hält mich die gleichzeitig laufende Plenarsitzung des Landtags davon ab.
Und so möchte ich Ihnen auf diesem Wege herzliche Glückwünsche übermitteln. Ich gratuliere der analytikjena zum Geschäftserfolg, der diese Investition erst möglich gemacht hat, ich gratuliere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bald die drei Altstandorte gegen moderne, sichere Arbeitsplätze eintauschen können und ich gratuliere der Stadt Eisfeld, die damit ihre Steuereinnahmen verstetigen kann, die sie sicher zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger einsetzen wird.
Ich freue mich sehr, dass ein in der Vergangenheit unter verschiedenen Namen segelnder Eisfelder Betrieb seine Odyssee im Hafen von analytikjena hier auf dem Gewerbegebiet Eichholz glücklich beenden kann. Dass dies in Südthüringen keine Eintagsfliege ist, beweisen die stetig steigenden Anteile der Industrieproduktion am Wirtschaftsaufkommen der Region. Ich hoffe, dass dazu auch die Rahmenbedingungen des Freistaates Thüringen beigetragen haben, die ich als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit im Landtag mit gestalten darf.
Zu diesen Bedingungen gehören Infrastrukturen wie die Autobahn A73, die Altlastenfreistellung und die Ausbildungskapazitäten. Nicht alle Rahmenbedingungen sind allerdings auf Landesebene zu schaffen, deshalb hoffe ich sehr, dass die neue Bundesregierung die Kraft aufbringt, die sich in Jahrzehnten aufgebauten Wettbewerbsnachteile Deutschlands in Europa und der Welt zu überwinden. Dazu gehören sicher Reformen auf dem Arbeitsmarkt, im Sozialsystem und bei den Steuern. Dass die damit verbundenen Risiken beherrschbar und die sich eröffnenden Chancen vor allem den Arbeitssuchenden zugute kommen, zeigen andere EU-Länder in Ost und West.
Es geht um nicht mehr und nicht weniger, als dass sich die Leistungspotentiale unserer Ingenieure, Unternehmer und Arbeitnehmer besser im internationalen Wettbewerb entfalten können, zum Wohle jedes Einzelnen und zum Wohle der Allgemeinheit. Dass diese Potentiale vorhanden sind, beweist der Export-Spitzenplatz von Deutschland, dass diese Potentiale noch nicht gehoben sind, zeigen unsere Arbeitslosenzahlen.
Dieses Richtfest ist ein ermutigendes Zeichen für die Menschen in dieser Region, es weist auf die hier seit jeher vorhandenen Leistungspotentiale hin und lädt zu weiteren Investitionen ein. Dafür danke ich allen Beteiligten: den Investoren, den Verwaltungen, den Architekten und Bauleuten und nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch zuverlässige Qualitätsarbeit Grundlage des Betriebserfolgs auch in den neuen Betriebsgebäuden sein werden.
Heute aber wünsche ich Ihnen zunächst einmal ein fröhliches Richtfest -

Ihr Landtagsabgeordneter Dr. Michael Krapp

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September 2005

Auflösung Forstamt Hildburghausen

Freies Wort Hildburghausen, 30. September 2005

HILDBURGHAUSEN - Mit Kabinettsbeschluss der Landesregierung werden zum 30. September 46 Forstämter geschlossen und am Tag darauf 28 Forstämter neu gebildet. Betroffen ist auch das Forstamt Hildburghausen, das mit dem heutigen Tag aufhört zu existieren. Darüber informierte der amtierende Dienststellenleiter Müller. Die Waldflächen werden auf die Forstämter Heldburg und Schönbrunn aufgeteilt. Die Forstreviere Veilsdorf, Hildburghausen und Trostadt werden in das Forstamt Heldburg eingegliedert. Nachfolgende politische Gemeinden sind hiervon betroffen:
-Gemeinde Veilsdorf
- Stadt Hildburghausen
- VG "Feldstein" (Reurieth, Dingsleben, St. Bernhard, Beinerstadt).
Die Forstreviere Saargrund (ehemals Sachsenbrunn), Fehrenbach, Eisfeld, Auengrund (ehemals Crock) und Zollbrück (ehemals Kloster Veßra) werden in das Forstamt Schönbrunn eingegliedert. Davon sind folgende politische Gemeinden betroffen:
- Gemeinde Sachsenbrunn,
- Stadt Eisfeld,
- Bockstadt,
- Herbartswind,
- Fehrenbach (Masserberg),
- Gemeinde Auengrund,
- Brünn,
- VG "Feldstein" (Ehrenberg, Grimmelshausen, Kloster Veßra).
Dienstliche Belange sind nach Angaben Müllers ab 1. Oktober über die neuen Forstämter Heldburg und Schönbrunn abzuwickeln. (red

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Familienoffensive in der Diskussion
Erzieherinnen fürchten Qualitätsverlust und Schließung kleiner Einrichtungen

Freies Wort Hildburghausen, 29. September 2005

VON SIGRUN GREINER
RÖMHILD - Die neue Familienoffensive in Thüringen wurde am Montag in Römhild diskutiert. Dabei ging Michael Krapp als Vertreter derer, die das neue Gesetz auf den Weg bringen, anfangs eher in die Defensive. An die 40 Erzieherinnen, Mütter, Bürgermeister und der AWO-Kreisgeschäftsführer Udo Gehrmann hatten sich in der AWO-Kindertagesstätte versammelt. Sie wollten mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Michael Krapp über das neue Gesetz diskutieren, das vor allem in der Betreuung von Kindern zwischen zwei und drei Jahren eine Menge Änderungen bringt. Und dabei ging es gleich zur Sache. Marei Evers, Elternsprecherin der Römhilder Einrichtung, hatte einen ganzen Fragenkatalog vorbereitet. "Stimmt es, dass Sie dieses neue Gesetz als familienfreundlichen Fortschritt ansehen?", fragte sie ohne Umschweife. Das war Michael Krapp sichtlich unangenehm. Erst als die junge Mutter ihre Frage anders formulierte, versuchte er zu antworten. Das Gesamtpaket halte er für familienfreundlich, beschrieb der Landtagsabgeordnete. Einmalig in der Bundesrepublik sei gar der angedachte Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab zwei Jahren. Doch komme das Land nicht umhin, etwas zu unternehmen. "Die Kosten für die Kindertagesstätten steigen jährlich um zehn Millionen Euro", hob er an. Und das, obwohl weder die Zahl der Kinder gestiegen sei noch habe es eine Tariferhöhung beim Personal der Einrichtungen gegeben. Ursache sei vermutlich, dass in den Tagesstätten die Zahl der Gruppen erhöht wurde. Im Landkreis Hildburghausen, so hätten seine Recherchen ergeben, bestünden allerdings keine Überkapazitäten, die zu höheren Kosten führten, beschwichtigte Krapp. Gleich darauf lobte er die Gesetzesänderung, die den Eltern einen größeren Entscheidungsspielraum lasse. "Sie wählen selbst aus, ob sie ihr Kind in der Familie betreuen oder im Kindergarten", erklärte der CDU-Politiker. Das wichtigste sei, dass es keinen Zwang gibt, schob er bedeutungsvoll nach. Einen solchen gab es jedoch noch nie, wie einige der Frauen klar stellten. Am meisten bewegten die Anwesenden die finanziellen Auswirkungen des neuen Gesetzes. Entscheiden sich Eltern dazu, ihren Nachwuchs erst im Alter von drei Jahren in einer Kindereinrichtung betreuen zu lassen, bekommen sie für ein Jahr ein Erziehungsgeld von insgesamt 1800 Euro. Die anwesenden Frauen sind überzeugt: Nur wer auf dieses Geld verzichten und sich obendrein noch einen Kindergartenplatz leisten könne, würde seinen Nachwuchs dann noch in die Einrichtung bringen. Michael Krapp konnte das gar nicht glauben. "Wollen Sie wirklich behaupten, dass 150 Euro für Familien entscheidend sind?", fragte er empört. Doch tatsächlich meldeten sich zwei Frauen in der Runde und bekannten sich dazu. Die Erzieherinnen indes ziehen noch andere Schlüsse. Werden mehr Kinder zu Hause betreut, muss Personal in den Einrichtungen reduziert werden. Das könne gar so weit gehen, dass Kindergärten in kleinen Orten gänzlich schließen müssen. Auch die Qualität der Erziehungsarbeit sehen sie gefährdet. Denn beispielsweise Petra Tuchenhagen, Leiterin der Römhilder Tagesstätte, fürchtet, dass aus Kostengründen künftig statt der Fachkräfte mehr Praktikanten und Zivis in den Gruppen beschäftigt werden. Dass es tatsächlich zu Schließungen von Kindergärten kommen kann, leugnete Michael Krapp nicht. "Das Problem besteht ohnehin", bestätigte er und fügte an: "doch nur für kurze Zeit, bis sich das Gleichgewicht wieder eingestellt hat." Getröstet hat das nicht. Udo Gehrmann hat ebenfalls Sorgen. Es wird künftig sehr schwierig, den Bedarf an Plätzen und Personal zu planen. Deshalb gab er dem CDU-Politiker mit auf den Weg: "Es gibt noch zu viele offene Fragen." Er bat darum, die Ausführungsbestimmungen mit dem Gesetz zu diskutieren und nicht erst hinterher. "Schließlich wollen wir nicht, dass aus den Kindergärten Verwahranstalten werden." Wie sensibel das Thema ist, zeigte sich nicht zuletzt in der Diskussion der Bürgermeister. Dass es Probleme für die freien Träger geben könnte, will Rolf Bartholomäus aus Milz nicht ausschließen. Klaus Theilig gab jedoch auch zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren eine Menge Geld für die Kindergärten ausgegeben wurde. "Wir können es uns nicht mehr leisten, so weiterzumachen", versicherte er. Zum Abschluss meldete sich Marei Evers noch einmal zu Wort. "Stimmen Sie dem Gesetz zu?", wollte sie von Michael Krapp wissen. Lockerer als am Anfang gab er zur Antwort: "Ich habe noch einige Wünsche. Wenn sie erfüllt werden, stimme ich zu." Werden im Römhilder Kindergarten auch künftig noch Mädchen und Jungen unter drei Jahren tagsüber betreut? Das scheint fraglich, sollte die Familienoffensive der Thüringer Landesregierung in der vorgeschlagenen Form umgesetzt werden.

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Seidingstädter Kirchweih
Das etwas andere Dorffest hat inzwischen viele Freunde

Freies Wort Hildburghausen, 29. September 2005

"Bei uns ist jeder Gast ein Ehrengast" - so steht es auf der Einladung zum Kirchweihfest in Seidingstadt. Viele Freunde hat sie inzwischen gefunden, die ‚etwas andere Kirmes', die hier seit einigen Jahren gefeiert wird. SEIDINGSTADT - Einen Kirmesverein gibt es in der Unterlandgemeinde nicht, und auch keine Planaufführung mit Sprüchle und keine Ständchen vor jedem Haus. Sie wollen an den Ursprung erinnern, die Veranstalter dieses Dorffestes, als die Kirmes noch ein reines Kirchweihfest war. Mit Gottesdienst und anschließendem gemütlichen Beisammensein, ohne die vielen später dazu gekommenen Sitten und Bräuche. Und weil es ein Fest für das ganze Dorf sein soll, fungieren als Veranstalter auch alle Vereine des Ortes. Die Mitglieder vom Kulturverein sitzen genauso mit im Boot wie die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr oder die Mitglieder vom Backhausverein. Die evangelische Kirchgemeinde sowieso, aber deren Angehörige sind ohnehin meist zusätzlich in einem der oben genannten Vereine tätig. Sich mit der eigenen Geschichte, der Geschichte des Ortes befassen, zurück zu den Wurzeln zu blicken, das liegt dabei nicht nur den Mitgliedern des Kulturvereins am Herzen. Zumal ja mit dem früheren Jagdschloss ein Stück ganz besonderer Geschichte zu ihrem Ort gehört. Ist dieses Schloss doch der Geburtsort von Prinzessin Therese, der späteren Königin von Bayern, deren Hochzeit mit Ludwig den Ursprung des Münchner Oktoberfestes bildete. Ein Fest solcher Größenordnung ist die Seidingstädter Kirchweih natürlich nicht, doch wohl kaum eine andere Veranstaltung hat es bisher geschafft, so viele Seidingstädter aus ihren Wohnungen zu locken und einen Tag lang gemeinsam zu feiern. Längst kommen auch Gäste aus dem gesamten Unterland zur Kirchweih. (ws)

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Parteienfolge neu geordnet

Freies Wort Hildburghausen, 20. September 2005

VON GEORG SCHMIDT
HILDBURGHAUSEN - Wo haben wir gewonnen oder verloren? Vor allem aber warum? Diese und andere Fragen quälen seit Sonntag betroffene Kandidaten, Parteien und das Wahlvolk an sich. Der spektakuläre Wahlausgang blieb auch gestern noch das Gesprächsthema und bot natürlich Anlass zum Spekulieren. Filtert man eine separate Landkreis-Ergebnistabelle aus den Resultaten des gesamten Wahlkreises 198 (SHL/SM/HBN) heraus, dann werden deutliche Unterschiede gegenüber den Bundestagswahlen 2002 sichtbar. Bei den Erststimmen hatte vor drei Jahren Iris Gleicke (SPD / 36,8 Prozent) klar das Rennen vor ihren Konkurrenten Jens Goebel (CDU / 31,6) )und Gabi Zimmer (PDS / 23,9) gemacht. Am Ende hatte sie auch als Direktkandidatin im Wahlkreis 198 die Nase vorn. Diesmal war Steffen Harzer (Linke.PDS) der Dominator im Landkreis vor Gleicke und Kalkhake (CDU). Doch sein Vorsprung war nicht ausreichend, um schwächere Ergebnisse in Schmalkalden und Meiningen zu kompensieren. Also blieb Harzer in der Gesamtabrechnung nur Platz 2 hinter Gleicke. Interessant in diesen Zusammenhang ist das Wählerverhalten in den Heimatstädten beider Direktkandidaten. Steffen Harzer fuhr in Hildburghausen das Traumergebnis von 37,2 Prozent der Erststimmen ein. Iris Gleicke in Schleusingen 32 Prozent,. Während Harzer ihr in Schleusingen mit 4,6 Prozentpunkten Rückstand relativ dicht auf den Fersen blieb, verhalf ihm der Heimvorteil in Hildburghausen zu einem Vorsprung von 11,2 Prozentpunkten. In seiner Heimatstadt gewann Harzer von 15 Stimmbezirken 13, davon Weitersroda mit 48,9 und Goldbachaue mit 42,2 Prozent überproportional hoch. Nur in Ebenhards und in Leimrieth verlor er. Iris Gleicke gewann drei der fünf Schleusinger Stimmbezirke und ließ in den Wahllokalen Reha-Zentrum und Gethles Federn und ihren Kontrahenten den Vortritt. In Gethles brachte es ihr CDU-Mitbewerber Kalkhake gar auf 41 Prozent. Analysiert man die Zweitstimmen auf Kreis-Ebene, so gab es deutliche Verschiebungen gegenüber 2002. Während SPD und CDU an Wählergunst einbüßten (9,4 bzw. 4,8 Prozentpunkte), können sich PDS (plus 8,9), FDP (plus 1,9) und Grüne (plus 0,4) über Zuwächse freuen. Die SPD blieb stärkste Kraft, die PDS verdrängte die CDU auf Platz 3. Dass die NPD gleichfalls um 3,1 Punkte zulegte und mit 1738 über 300 Stimmen mehr als die Grünen gewann, sei nicht nur nebenbei vermerkt, sondern hervorgehoben. Bei allen Veränderungen blieb nur eines gleich: Die Wahlbeteiligung von 75,2 Prozent war 2002 und 2005 identisch.

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Meinungen zur Wahl

Freies Wort Hildburghausen, 20. September 2005

THOMAS MÜLLER, Landrat: Von diesem Wahlausgang bin ich enttäuscht. Die Chance für Deutschland, jetzt Fahrt aufzunehmen, ist vertan. Aufbruchstimmung jedenfalls sieht anders aus. Das Wahlergebnis nutzt keinem so richtig. Damit wird es schwierig, eine Regierung zu bilden. Dass der CDU-Direktkandidat im Wahlkreis 198, Marcus Kalkhake, nicht gewann, bedauere ich sehr. Ansonsten nehme ich das Ergebnis im Wahlkreis zur Kenntnis und gratuliere Iris Gleicke zum 1. Platz.

ANNELORE RÖMHILD, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat Hildburghausen: Es stimmt mich traurig und nachdenklich, dass die Linkspartei.PDS im Wahl- und Landkreis zugelegt hat. Aber man muss die Meinung der Wähler akzeptieren. Dass unser CDU-Direktkandidat von Gleicke und Harzer geschlagen wurde, ist enttäuschend. Harzer hatte ich allerdings auch wegen seiner großen Anhängerschar und seines Bekanntheitsgrades immer gute Chancen eingeräumt. Ich finde es richtig, dass er weiter Bürgermeister bleibt und damit bis 2008 Gelegenheit hat, zu zeigen, wie er die großen Probleme in der Stadt lösen will. Er muss jetzt einfach die Suppe auslöffeln, die er uns eingebrockt hat. Zum Bundeswahlergebnis stelle ich fest, dass die CDU trotz der Schlammschlacht Schröders der Sieger ist. Ich denke, Angela Merkel wird als Kanzlerin eine schwarz-gelb-grüne Koalition bilden.

RALF BUMANN, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat Hildburghausen: Ich freue mich über den Erfolg von Iris Gleicke und der Thüringer SPD. Wer hätte das vor 3 Monaten erwartet? Bei 15 Prozent wollte man uns sehen, nun sind es 30 geworden. Darauf bin ich stolz und danke den Wahlkampfhelfern und Wählern. Schadenfreude kommt bei mir dennoch nicht auf, obwohl die Gegenkandidaten der CDU und PDS im Wahlkreis 198, geblendet von demoskopischen Erhebungen, sich schon Wochen zuvor als Sieger gefühlt haben. Ein Wermutstropfen bleibt: Bedenklich ist das Abschneiden der rechten Parteien mit über 5 Prozent im Landkreis Hildburghausen. Dass Steffen Harzer Bürgermeister in Hildburghausen bleibt, ist gut so. Er kann nun das vollenden, was er angeschoben hat. In der Stadt wurde mit der Theatersanierung begonnen, deren Finanzierung und Vollendung bisher ungewiss ist. Auch für die Stadtentwicklungsgesellschaft brauchen wir eine tragfähige Lösung. Die Sanierung des Schraube-Geländes hat 25 Millionen DM verschlungen. Seit Jahren liegt ein Großteil der Fläche brach.

HORST GÄRTNER, Vorsitzender der Fraktion FDP/Freie Wähler im Kreistag: Grundsätzlich bin ich über das Ergebnis der FDP überglücklich. Ich glaube, wir haben die deutlichsten Aussagen vor der Wahl zu Arbeitsplätzen und Steuerpolitik gemacht und sind dafür belohnt worden. Entsetzt war ich über das arrogante Auftreten Schröders in der "Berliner Runde" am Wahlabend und seine Fehleinschätzung der Lage. Eine große Koalition hilft Deutschland nicht weiter, da wäre ein schwarz-gelb-grünes Bündnis das kleinere Übel. Zu seinem stattlichen Abschneiden als Direktkandidat im Südthüringer Wahlkreis möchte ich Steffen Harzer gratulieren. Ich hatte ihn eher auf Platz 3 erwartet. Ob es gut ist, dass er nicht in den Bundestag kommt? Möglicherweise, denn in der Opposition hätte er nicht viel ausrichten und für die Region tun können. Da ist von Iris Gleicke vielleicht mehr zu erwarten.

RAINER JUHRSCH, Kreisvorsitzender der Linkspartei.PDS: Das bundesweite Ergebnis ist für die PDS überaus positiv, weil eine starke linke Opposition gegen die unsoziale Politik der anderen vier Parteien Druck machen kann. Für unseren Direktkandidaten Steffen Harzer lief es etwas unglücklich, er hatte mit Platz 2 Pech. Letztlich war das gute Ergebnis aber nicht ganz befriedigend. Harzer besitzt eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und lag bei den Erststimmen über dem Zweitstimmenergebnis der PDS. Das gibt Hoffnung für weitere Wahlen. Dass er Bürgermeister der Kreisstadt bleibt, ist sicher gut für Hildburghausen. Er wollte nach Berlin, um im Bundestag etwas für die Kommunalpolitik zu bewegen. Wir und er müssen jetzt damit leben, dass er knapp scheiterte. Das Bürgermeisteramt hat keinen Schaden durch die Bewerbung um ein Bundestagsmandat genommen. (gs)

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Gleicke schafft Tripel, Harzer auf Platz 2

Freise Wort Hildburghauesen, 19. Oktober 2005

VON GEORG SCHMIDT
HILDBURGHAUSEN - "In Pfersdorf bin ich schon im Bundestag", schießt es aus Steffen Harzer heraus, als er gestern um 18.40 Uhr zur Wahlparty der PDS in der "Falkenklause" eintrifft. Soeben hat der Hildburghäuser Bürgermeister, der ins Parlament nach Berlin will, das Ergebnis der ersten Stimmenauszählung aus einem der Ortsteile der Kreisstadt per Handy erfahren. Minuten später liegen weitere Schnellmeldungen aus den Wahllokalen vor. Im Rennen der Direktkandidaten schlägt Harzer auch in Gerhardtsgereuth, Weitersroda und Birkenfeld Iris Gleicke (SPD) und Marcus Kalkhake (CDU) mehr oder weniger deutlich. Nur die Leimriether verweigern ihm die Gefolgschaft und lassen ihn auf Platz 3 abblitzen. Als das erste Wahllokal aus der Kernstadt ausgezählt ist - die Feuerwache - wächst Harzers Vorsprung in seiner Heimatstadt. Aber es ist erst kurz nach 19 Uhr und der Weg nach Berlin noch meilenweit. Derweil gibt Harzer Freies Wort das erste Interview zu den Hochrechnungen, die über den Bildschirm der "Falkenklause" die Wahlparty mit Daten speisen "Mit bundesweit über acht Prozent für die Linkspartei und den Einzug als Fraktion in den Bundestag bin ich sehr zufrieden. Ich habe zu diesem Ergebnis meinen Anteil beigetragen, das macht mich stolz. Es wäre jetzt eine Zugabe, ja das Sahnehäubchen, wenn ich noch das Direktmandat gewänne." Die CDU sei wegen ihrer sozialen Kälte massiv eingebrochen, die SPD habe mit ihrer Sozialstaats-Kampagne kurz vor Schluss offensichtlich noch gepunktet. Steffen Harzer verabschiedet sich, um zu Hause Abendbrot zu essen. Normale Gäste des Wirtshauses interessiert derweil weder, wie die ratlosen Parteioberen im Fernsehen das Wahlergebnis schönreden, noch wie die PDS-Genossen und Harzer-Sympathisanten aus den Zahlen der Hochrechnungen Hoffnungen für ihren Kandidaten ableiten. "Ich hab' auf 8 oder 9 Prozent für uns getippt", sagt Landtagsmitglied Tilo Kummer und meint, das Absacken der CDU - gerade auch im Osten - sei Indiz dafür, dass Harzer den Wahlkreis 198 gewinnen könne. Ähnlich optimistisch gibt sich PDS-Kreisvorsitzender Rainer Juhrsch beim Wahlbier. Jetzt heißt es Warten auf die Ergebnisse aus ganz Südthüringen, "seine" Stadt allein kann Harzer das Ticket nach Berlin nicht buchen. Hochrechnungen dazu gibt es im Fernsehen zu dieser Zeit natürlich nicht. Wohl aber kann man im Internet scheibchenweise erfahren, wie in den einzelnen Orten des Wahlkreises 198 gewählt wurde; erste Tendenzen werden sichtbar. Um 20.23 Uhr liegt Harzer (27,5 Prozent) im Wahlkreis hinter Gleicke (30,2 Prozent ) und Kalkhake (28,2 Prozent). Wird es mit Harzers "Sahnehäubchen" doch nichts? Im Sitzungssaal der Stadtverwaltung werden unterdessen Stimmzettel weiter ausgezählt, die Ergebnisse erfasst und per Datenleitung versandt. Im Fernsehen geht die "Berliner Runde" zu Ende. Als kurz nach 21 Uhr 105 von 141 Wahlbezirken in Südthüringen ausgezählt sind, hat Steffen Harzer Boden gut gemacht und liegt nur noch 0,2 Prozentpunkte hinter der führenden Gleicke. Das Kopf-an Kopf-Rennen gewinnt an Fahrt. Gegenüber Freies Wort sagt Iris Gleicke jetzt, sie wäre zuversichtlich, auch wenn der Vorsprung schmilzt. Das Bundesergebnis ihrer Partei mache sie stolz. Die SPD habe im Osten "ordentlich gepunktet und gewonnen und damit Althaus als Ost-Experten der CDU entzaubert". Die Schleusingerin ist auf Grund ihres Listenplatzes natürlich längst im neuen Bundestag gelandet, doch sie will zum dritten Mal in Folge das Direktmandat gewinnen, sie will das Tripel. Harzer ist dran an der Mitbewerberin! Um 21.22 Uhr gibt es ein Patt zwischen ihm und Gleicke; beide liegen bei 29,6 Prozent, Kalkhake fällt auf 27,9 Prozent zurück und damit wohl aus dem Rennen. Eine halbe Stunde später hat sich Gleicke wieder um eine halben Prozentpunkt von Harzer abgesetzt. Neue Hoffnung für den Herausforderer keimt auf, als 22.10 Uhr alle 16 Hildburghäuser Wahlbezirke ausgezählt sind: Harzers Heimspiel geht mit 37,2 Prozent gegen die 26 von Gleicke und 23,5 von Kalkhake haushoch überlegen aus. Das bringt ihn in der separaten Landkreis-Wertung in Führung (siehe Tabelle links). Doch nicht der Landkreis zählt, sondern der Wahlkreis 198, zu dem auch noch Suhl und Schmalkalden-Meiningen zählen. Zwei Minuten später ist die Entscheidung für Gleicke im Wahlkreis gefallen, als im Internet 30,4 Prozent der Erststimmen ausgewiesen werden. In der von der SPD gecharterten Erfurter Kneipe "Hopfgarten" ist der Teufel los. "Ich freue mich, auch wenn es knapp war", sagt Gleicke. Denen, die sie im Wahlkampf engagiert unterstützten, wolle sie jetzt Dank sagen. Harzer weiß inzwischen, dass er mit 28,9 Prozent nur Platz 2 belegt und damit der Traum von Bundestagsmandat ausgeträumt ist. Er bleibt Bürgermeister, ist sich aber sicher: "Zur Bundestagswahl in vier Jahren schaffen wir das Direktmandat." In der "Falkenklause" herrscht gegen 23 Uhr eine eigenartige Stimmung, die zwischen Zufriedenheit und Enttäuschung angesiedelt ist. Er habe die Wahl wohl in Meiningen und Schmalkalden verloren, dort habe das Quäntchen gefehlt, um Gleicke zu schlagen, meint Harzer. Andererseits habe er bei 100 Wahlkampfauftritten in sechs Wochen erfahren, dass sein Name und seine Leistung als Bürgermeister in Südthüringen geachtet würden. "Ich gratuliere Iris Gleicke und hoffe, dass sich diese an ihre Worte erinnert, die SPD sei die Partei der kleinen Leute", gibt der zweite Sieger der Gewinnerin des Tripel mit auf den Weg . Bei Marcus Kalkhake (CDU), der mit seinen Parteifreunden Wehner, Trautvetter und Goebel im Suhler Klub Delia sein Ergebnis von 27 Prozent zur Kenntnis nimmt, ist Wundenlecken angesagt. Er sei tief enttäuscht von Platz 3. Kalkhake resümiert: Die Stimmung auf den Straßen habe sich nicht im Wahlresultat niedergeschlagen. Die SPD habe Ängste geschürt. Die CDU dagegen habe Wahrheiten ausgesprochen, die mit dem Entzug von Stimmen quittiert wurden. Der Wahltag mit all seinen Überraschungen und paradoxen Erklärungen dauert noch zehn Minuten ...

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Grußwort Dr. Michael Krapp, MdL
zur Auszeichnung von Rieth im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Erfurt, 15. September 2005

kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe hat das Dorfleben geschätzt und ihm im FAUST ein Denkmal gesetzt:
Ich höre schon des Dorfs Getümmel;
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein;
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
Heute herrscht in Rieth zu Recht ein ganz besonderes Getümmel, denn heute wird der Sieg im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" gefeiert.
Ich freue mich mit Ihnen und reihe mich in die Reihe der Gratulanten ein. Rieth ist auch für mich ein besonders schönes Beispiel gelungener Dorferneuerung, auf das ich gerne außerhalb Südthüringens aufmerksam mache. Meine Glückwünsche verbinde ich mit dem Dank an alle, die die alten Traditionen von Rieth mit den modernen Möglichkeiten unserer Zeit tatkräftig zu einem lebenswerten Ort mit Zukunft verbunden haben.
Im Unterschied zu manchem Pessimisten bin ich von der Zukunft des ländlichen Raumes überzeugt. Die Schönheit unserer Südthüringer Kulturlandschaft bindet die Menschen an ihre Heimat und zieht zunehmend Gäste aus Nah und Fern an. Ohne die aktuellen Fragen der Demografie und der Globalisierung klein reden zu wollen, setze ich doch auf die über Jahrhunderte bewährte Erfindungsgabe und Flexibilität der Menschen unserer Region bei der Lösung anstehender Probleme.
Für die Gestaltung der Zukunft wünsche ich Ihnen allen in diesem Sinne viel Erfolg. Was in meinen Kräften steht, will ich auch weiterhin gerne beitragen -
Ihr Landtagsabgeordneter Dr. Michael Krapp
(der wegen Landtagsplenum leider nicht selbst dabei sein kann).

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Ausschuss für Wirtschaft, Technologie und Arbeit

Erfurt, 9. September 2005

Reform der Berufsausbildung / Anhörungen zu Entwürfen eines Thüringer Vergabegesetzes und zum Preis "Wirtschaftsfreundlichste Kommune in Thüringen" beschlossen

Heute hat der Ausschuss für Wirtschaft, Technologie und Arbeit auf Antrag der PDS-Fraktion und auf der Grundlage eines schriftlichen Berichtes der Landesregierung in öffentlicher Sitzung über die Reform der Berufsausbildung beraten. Anlass ist die Novellierung des entsprechenden Bundesgesetzes, das nun in Thüringen umzusetzen ist. Neu geregelt wird dabei zum Beispiel die Anerkennung der vollzeitschulischen Berufsausbildung durch die jeweiligen Kammern, die bisher im Unterschied zur dualen Berufsausbildung nicht gegeben ist. Außerdem können durch die Neuregelung die Berufsschulergebnisse auf den Kammerzeugnissen aufgeführt werden, was bisher ebenfalls nicht der Fall war. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Aufwertung der Berufsschulen sowohl im Rahmen der vollzeitschulischen als auch der dualen Berufsausbildung. "Diese erfreuliche Änderung des Bundesrechts beruht nicht zuletzt auch auf der Initiative der Thüringer Landesregierung, die seit Jahren beim Bund zusammen mit anderen Ländern entsprechenden Regelungsbedarf angemeldet hatte", so Ausschussvorsitzender Dr. Michael Krapp, CDU.
Ebenfalls in öffentlicher Sitzung wurde die Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunen in Thüringen thematisiert. Hierzu wurde eine Anhörung der Arbeitsgemeinschaften der Industrie- und Handelskammern sowie der Spitzenverbände von Wirtschaft und Kommunen vereinbart. Hintergrund ist ein SPD-Antrag auf Auslobung eines Preises für die wirtschaftsfreundlichste Kommune in Thüringen. "Fraktionsübergreifend besteht Einigkeit, dass die Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunen ein wichtiger Standortfaktor für Thüringen ist", so Dr. Krapp. "Nur so können wir bei der vorwiegend mittelständigen Unternehmensstruktur in Thüringen die Ansiedlung von Betrieben fördern und damit das Wirtschaftswachstum steigern und die Arbeitslosigkeit verringern."
In nichtöffentlicher Sitzung wurde über zwei Entwürfe zu einem Thüringer Vergabegesetz beraten, die zum einen die SPD-Fraktion, zum anderen die PDS-Fraktion vorgelegt hatten. Intensiv und teilweise kontrovers (wie bereits schon einmal im Jahre 2000) wurde insbesondere zu den Punkten Tariftreue und Mindestlohn diskutiert. Der Ausschuss beschloss auch für diesen Komplex eine Anhörung von Sachverständigen zu beiden Entwürfen der Oppositionsfraktionen.
Außerdem nahm der Ausschuss den Bericht der Landesregierung zur Programmplanung für die Europäischen Strukturfonds entgegen. Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz erläuterte, dass für den Förderzeitraum 2007 bis 2013 diese Fondsmittel abgeschmolzen werden, dafür aber mehr Flexibilität bei den Förderrichtlinien zu erwarten sind. Deshalb, und weil die Verwaltung und Kontrolle der Fondsmittel aufwendig und teuer sei, wird die Landesregierung zukünftig besonderen Wert auf Konzentration der europäischen Fördermittel auf wichtige Zukunftsprojekte und deren Kombination mit nationalen Fördermitten legen.

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Einweihung des Haupthauses der Hermann-Lietz-Schule Haubinda

Haubinda, 2. September 2005

Dieter Althaus und Dr. Michael Krapp

Gemeinsam mit Ministerpräsident Dieter Althaus konnte MdL Dr. Michael Krapp das neue Haupthaus der staatlich genehmigten Fachoberschule "Hermann-Lietz-Schule" der Stiftung Deutsche Landerziehungsheime in Haubinda einweihen.

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Neue CDU-Ortsgruppe in Ummerstadt

Freies Wort Hildburghausen, 1. September 2005

Seit Montagabend gibt es in Ummerstadt eine CDU-Ortsgruppe. Und in ihr ist die Jugend federführend. Ein junger Mann, Robert Chilian, wurde von den sechs Gründungsmitgliedern zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreterin ist Christine Bardin. Als Beisitzer fungieren Annette Bertl, Martin Chilian und Peter Oestreicher. Christine Lieberknecht, CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Michael Krapp (MdL, CDU), Kreisvorsitzender Thomas Müller und Marcus Kalkhake, Bundestagskandidat im Wahlkreis 198, gratulierten der jungen Ortsgruppe. "Ich bin nun schon zum 2. Mal in diesem Jahr in Ummerstadt und freue mich darüber. Die Ortsvereinsgründung ist ein gutes Zeichen." Sie lächelt in die Runde, erzählt vom Wahlprogramm der CDU, möchte der Arbeit die Vorfahrt lassen und der unternehmerischen Freiheit, spricht von der Vereinfachung im Steuersystem und davon, vor der Wahl deutlich zu sagen, was man nachher tut. Marcus Kalkhake tut es ihr gleich. Und er ergänzt: "Die Basis ist das wichtigste Glied in der Kette". Die Basis, das sind in Ummerstadt die Jugendlichen, denn hier funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt wie sonst nirgendwo. Aktiv sind sie in der Feuerwehr, dem Sportverein, im Jugendclub - und sogar im Stadtrat. Darauf sind die Ummerstädter stolz.

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Ein einziges verschlepptes Problem, aber vier vergeudete Monate
Im Gewerbegebiet Ummerstadt soll eine Photovoltaik-Anlage entstehen, aber es gibt Schwierigkeiten

Freies Wort Hildburghausen, 1. September 2005

Seit April bemühen sich die Ummerstädter nun schon, ein Problem zu lösen. Doch allein schaffen sie es nicht. Im Mittelpunnkt steht die Photovoltaik-Anlage, die im Gewerbegebiet "Willersberg" gebaut werden soll. So jedenfalls würden es die Ummerstädter gern sehen. Doch die Teag lehnte den Antrag erst einmal ab - ohne Begründung.

Ummerstadt - Und, nachdem die Ummerstädter an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stießen, baten sie Michael Krapp (MdL, CDU), ihnen zu helfen. Prompt kümmerte er sich. Die Idee, ein Bürgerkraftwerk zu bauen, kommt nicht von ungefähr. "Wir haben hier in Ummerstadt Einige, die sich gern eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach bauen würden" sagte Bürgermeisterin Christine Bardin.
Sie schildert das große Problem der Stadt während der Konstituierung des CDU-Ortsvereins am Montagabend den hochkarätigen Gästen - Christine Lieberknecht (Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag), Michael Krapp, Thomas Müller (Kreisvorsitzender der CDU) und Marcus Kalkhake (CDU-Bundestagskandidatim Wahlkreis 198). Der Stadtrat wollte lediglich etwas für die Bürger von Ummerstadt tun. Schließlich sei die Investitionsbereitschaft da. "Und was kann uns besseres passieren, als das die Menschen hier bei uns investieren.", fragt die Bürgermeisterin in die Runde.
Aufs Dach dürfe niemand eine Photovoltaik-Anlage bauen. Das verbietet der Denkmalschutz. Und der Denkmalcharakter wiederum ist das Kapital der zweitkleinsten Stadt Deutschlands. So haben die Stadträte nach Auswegen gesucht. Und, so dachten Sie, einen vernünftigen gefunden. Dass der Weg, den sie gehen müssen, so steinig ist - damit haben sie im Vorfeld jedoch nicht gerechnet. Eine Fläche im Gewerbegebiet "Willersberg" wollten sie für das Kraftwerk reservieren. So machten sie sich im Frühjahr daran, den Papierkram zu erledigen. Schließlich sollte die Anlage bis Ende des Jahres stehen und ans Netz angeschlossen sein. Wegen der Förderung "im Moment sind 43 Cent Einspeisungsvergütung garantiert", bestätigt Michael Krapp. Er versteht das Problem sehr gut, hat sich in den vergangenen Wochen mit dem abgelehnten Antrag beschäftigt und das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. In Erfurt wurde ihm gesagt, das Projekt sei technisch möglich, aber so nicht förderfähig. Wieder keine Begründung. Doch wahrscheinlich sei der Bebauungsplan schuld.
Genau das hatte sich die Bürgermeisterin schon gedacht. Dennoch: Ohne die Hilfe von Michael Krapp wären die Ummerstädter im Photovoltaik-Vefahren längst noch nicht da, wo sie jetzt stehen." "Wir hätten keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen." So drückt es die Bürgermeisterin aus.
Sie erinnert sich noch genau: "Seit April möchte ich wissen, ob wir einen geänderten B-Plan brauchen oder nicht." Sie versteht nicht, warum ihr das niemand sagen konnte. "Das ganze Verfahren ist dadurch verschleppt worden und wir schaffen es nun wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr, ans netz zu gehen." Ihre Aufregung ist verständlich. Sie hat schnell reagiert. Am kommenden Montag, 5. September, hat Christine Bardin zur Ratssitzung eingeladen. Auf der Tagesordnung steht der Billigungs- und Auslegungsbeschluss zur 1. Änderung der 2. Erweiterung eben dieses Bebauungsplanes. Und dann braucht die Stadt die Hilfe der Politiker noch einmal - um das Verfahren zu beschleunigen. Landrat Thomas Müller und Michael Krapp nicken. Sie werden helfen, auch wenn die Zeit knapp wird. Dennoch: Die Ummerstädter verzagen nicht. Sie bleiben hart und kämpfen um ihre Photovoltaik-Anlage.

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August 2005

Montgolfiade-Eröffnung

Heldburg, 26. August 2005

Eröffnung der Mongolfiade in Heldburg

Montgolfiade-Eröffnung in Heldburg am 26. August 2005

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Leserbrief von Dr. Michael Krapp, MdL an das Freie Wort Hildburghausen

Hildburghausen, 25. August 2005

In der heutigen (25.08.2005) Serie 3 von "Kandidaten im Duell" behauptet der Bundestagskandidat Steffen Harzer (PDS), dass Abwasserleitungen und -anlagen in unseren Dörfern nicht mehr gefördert werden. Das ist falsch. Gestern (24.08.2005) ist zum Beispiel dem Gleichamberger Bürgermeister Köhler in meinem Beisein vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz die feste Zusage zur Förderung der Abwasserleitungen im Ortsteil Eicha für das Jahr 2007 gegeben worden. Diese Förderung erfolgt zwar nicht mehr wie ursprünglich geplant aus dem Dorferneuerungsprogramm - insofern ist die Aussage von Herrn Harzer korrekt - sondern aus einem speziell für Abwasseranlagen zuständigen Programm. Entweder Herr Harzer kennt diese Möglichkeit nicht, oder er verschweigt sie geflissentlich. Beides spricht nicht für ihn.
Leider ist dies kein Einzelfall. Herr Harzer war auch schon drauf und dran, die städtische Zuständigkeit für die Kindergärten an den Landrat abzugeben, da er dies aus dem ihm vorliegenden Entwurf des neuen Kindertagesstättengesetzes herausgelesen haben wollte. Erst nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe, dass in dem von der Landesregierung in die parlamentarische Behandlung gegebenen Gesetzentwurf die Zuständigkeit der Kommunen für die Kindergärten ausdrücklich festgeschrieben ist, hat Herr Harzer dieses Vorhaben offensichtlich still aus seinem Wahlkampfreservoir gestrichen.

Freies Wort Leserbrief (PDF)

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Kandidaten im Duell
Macht Rot-Grün die Dörfer im Osten arm?

Freies Wort, 25. August 2005

Fünf Direktkandidaten der großen Parteien stehen zur Wahl. Freies Wort fordert sie zum Rede-Duell heraus. Das Prinzip: jeder gegen jeden.
Heute: Steffen Harzer (PDS) und Ulrich Töpfer (Grüne) zum Thema Dorferneuerung.

Steffen Harzer (PDS) sagt:
Das Dorferneuerungsprogramm war ein Erfolgsmodell in Thüringen. Bündnis 90/Die Grünen haben sich in Ihrer Position "Wirtschaftsförderung Ost" zur Entwicklung Ostdeutschlands und der ländlichen Region bekannt. Das Erfolgsmodell scheint nun ein Auslaufmodell zu sein, da auf Weisung des Verbraucherschutzministeriums nun Abwasserleitungen und -anlagen nicht mehr über dieses Programm gefördert werden dürfen. Den Kommunen fehlen daher zukünftig die Investitionsmittel, um die entsprechenden Infrastrukturen zu entwickeln und das Leben auf dem Lande attraktiver zu gestalten. Wie vereinbaren sich die Positionen zu Ostdeutschland mit der getroffenen Entscheidung aus dem Berliner Verbraucherschutzministerium?

Ulrich Töpfer (Grüne) antwortet:
Das Dorferneuerungsprogramm wird als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Länder und EU zur "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) finanziert. Die konkrete Umsetzung liegt bei den Ländern. Aus Gründen der Klarheit beschloss der für die Rahmenplanung zuständige Planungsausschuss 2003, die Förderung über die Dorferneuerung sowie der wasserwirtschaftlichen und kulturbautechnischen Maßnahmen zu bündeln. Es ist also Unsinn, dass das Bundesverbraucherschutzministerium die Förderung von Abwasserleitungen und -anlagen nicht mehr zulässt. Die Wirtschaftsförderung Ost ist somit auch kein Auslaufmodell. Das sollte ein Bürgermeister eigentlich wissen.

Steffen Harzer (PDS) entgegnet darauf:
Herr Töpfer, das Bundesministerium hat die Thüringer Richtlinie "Integrierte ländliche Entwicklung" geprüft und das Land angewiesen, Maßnahmen der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ab 2005 nicht mehr zu fördern. Das heißt: Die Dörfer können die bisher erfolgte Sanierung von Straßen nicht mehr finanzieren. Denn die Voraussetzung ist ein ordnungsgemäßer unterirdischer Bauraum. Dazu gehören bekanntlich Wasser- und Abwasserleitungen. Die, das ist unstrittig, sind infolge von Versäumnissen in der Vergangenheit vor allem im Bereich Abwasser marode. Dank der geänderter Förderungsrichtlinien wird dieser Missstand jetzt auch nicht behoben! Außer der Bürger zahlt noch mehr aus eigener Tasche. Trotz Arbeitslosigkeit und sinkender Kaufkraft.

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Kandidaten im Duell
Wer profitiert von niedrigen Steuern?

Freies Wort, 23. August 2005

Fünf Direktkandidaten der großen Parteien stehen zur Wahl. Freies Wort fordert sie zum Rede-Duell heraus. Das Prinzip: jeder gegen jeden.
Heute: Steffen Harzer (PDS) und Marcus Kalkhake (CDU) zum Thema Steuersenkung.

Steffen Harzer (PDS) sagt:
CDU und CSU wollen den Einkommensteuersatz auf 39 Prozent und die Körperschaftsteuer auf 22 Prozent senken. Bereits die Rot-grüne Steuerreform hat die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht. Neue Arbeitsplätze sind trotz großen Versprechen seitens der Wirtschaft nicht entstanden, Arbeitsplätze wurden ins Ausland verlegt. Trotzdem setzen Sie und Ihre Partei wieder auf das gleiche Pferd. Und schlagen zu allem Überfluss noch vor, die Pendlerpauschale zu kürzen und die Überstunden und Feiertagszuschläge zu versteuern, den Arbeitslosenversicherungsbeitrag zu senken und die Mehrwertsteuer zu erhöhen. Zahlen nicht wieder die Bezieher kleiner Einkommen und die Arbeitslosen die Zeche?

Marcus Kalkhake (CDU) antwortet:
Wir als Union stehen für einen steuerpolitischen Neuanfang, damit unser Steuerrecht durch den Abbau von Bürokratie, Ausnahmetatbeständen und Schlupflöchern einfacher und gerechter wird. Dies entlastet gerade die Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen und kommt der von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägten Landschaft Südthüringens zugute. Eine Beispielfamilie mit zwei berufstätigen Eltern kann in Zukunft bis zu 38.200 Euro einkommensteuerfrei verdienen. Das sind über 5.100 Euro mehr als heute. Sie aber haben sich in ihrem Programm eine steuerliche Mehrbelastung der Menschen von 60 Milliarden Euro vorgenommen. Das ist eine massive Steuererhöhung. Und die Zeche müssen gerade die sozial schwächeren Bürger Südthüringens zahlen.

Steffen Harzer (PDS) entgegnet darauf:
Herr Kalkhake, Abbau von Ausnahmetatbeständen heißt bei der CDU: Streichen der Pendlerpauschale und Besteuerung von Schichtzuschlägen. Wir erhöhen die Pendlerpauschale und den Steuerfreibetrag, streichen die Verrechnungsmöglichkeiten von Verlusten aus Immobilienfonds. Für kleine und mittlere Einkommen und Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand. Die Beispielfamilie der CDU kriegt das Kindergeld auf die Kinderfreibeträge angerechnet; bei uns gibt es 2.304 Euro mehr Kindergeld. Die von Ihnen angesprochenen sozial schwächeren Bürger sind die, die für Erbschaften über 500.000 Euro mehr Steuern zahlen oder für ihre Börsenumsätze ein halbes Prozent abgeben müssen oder über 72.030 Euro im Monat verdienen. Wie viele wohnen davon in Südthüringen?

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Lottomittel für Kindertagesstätte
Besuch bei den "Zwergen"

Freies Wort Hildburghausen, 20. August 2005

LENGFELD – Auf ihren täglichen Mittagsschlaf mussten die „Feldsteinzwerge“ vorgestern verzichten. Denn da hatte sich Besuch in ihrer Kindertagesstätte angesagt, und den wollten sie mit einem eigens einstudierten kleinen Programm entsprechend begrüßen. Justizminister Harald Schliemann und Landtagsabgeordneter Michael Krapp ließen sich schnell begeistern von den Liedern und Tänzen, die die Kleinen da auf ihrem erst im vorigen Jahr sanierten Spielplatz aufführten.
Danach überreichten die Politiker an Leiterin Viola Röhricht einen Lottomittel-Scheck über 1700 Euro. Die Kinder wissen auch schon, was mit diesem Geld geschehen soll – neue Tische und Stühle für ihre Gruppenräume. (ws)

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Lottomittel für die Kirchen in Schweickers- und Holzhausen

Schweickershausen, Holzhausen, 15. August 2005

Lottomittelübergabe

Kirche in Schweickershausen

Übergabe der Lottomittel an die Vertreter der Kirchen in Schweickershausen mit MdL Dr. Michael Krapp.

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Neuzugang für die freiwillige Feuerwehr Ehrenberg
Viele halfen mit, das neue Fahrzeug aufzurüsten

Freies Wort Hildburghausen, 8. August 2005

VON WOLFGANG SWIETEK EHRENBERG - Ein großer Tag nicht nur für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ehrenberg: Erstmals hat die Gemeinde am Samstag ein neues Feuerwehrfahrzeug in Betrieb nehmen können. Und das soll ja der Sicherheit aller Einwohner dienen.
Seinen 40. Geburtstag hat das bisherige Fahrzeug der Ehrenberger Feuerwehr nicht mehr erlebt - der TÜV hatte etwas dagegen. Er hatte dem Fahrzeug kurzerhand die Betriebserlaubnis entzogen, weil die Sicherheit nicht mehr gegeben war. Eine Lösung zu finden, war danach die dringendste Aufgabe der Wehr und auch des Gemeinderates.
Ehe Bürgermeister Werner Hopf nun an Wehrführer Wolfgang Schmidt die Schlüssel des neuen Fahrzeuges überreichte - unstrittig der Höhepunkt des diesjährigen Sommerfestes - wagte er einen Blick in die Geschichte der Ehrenberger Feuerwehr.
Belegt sei in den Chroniken der Gemeinde, so Werner Hopf, dass es im Jahr 1883 in Ehrenberg eine Feuerwehr gegeben hat. Doch schon weit vorher müssten im Ort einzelne Löschgruppen existiert haben. Das Gesetz des Herzogs von Sachsen-Meiningen vom 7. Januar 1879 zur Bildung von eigenen Feuerwehren in allen Gemeinden konnten die Ehrenberger bereits kurz darauf in die Tat umsetzen.
So wurden in den Jahren 1880/81 die Löschmannschaften zu einer Pflichtfeuerwehr umgebildet. Fördermittel, die zur Ausrüstung dieser Wehren aufgrund des herzoglichen Erlasses beantragt werden konnten, haben die Ehrenberger allerdings nicht in Anspruch genommen (heute undenkbar!), weil sie bereits eine gemeinsame Spritze mit den Wehren von Grimmelshausen und Siegritz besaßen.
Die Entwicklung der Wehr in Ehrenberg unterschied sich in den folgenden Jahrzehnten kaum von der in anderen Orten der Region. Zunächst musste die Tragkraftspritze - wie der Name besagt - von den Kameraden zum Einsatzort getragen werden, ehe sie später ein Fahrgestell dafür anschaffen und die Spritze ziehen konnten.
Später, als die Motorisierung auch im ländlichen Raum zur Normalität wurde, haben private Landwirte den Feuerwehrleuten mit einem Traktor die schwere Arbeit abgenommen, was ja im Interesse aller Einwohner war.
Zu DDR-Zeiten änderte sich daran nichts, nur dass da die LPG einen Traktor zur Verfügung stellte. An ein eigenes Fahrzeug für die Feuerwehr war in einer so kleinen Gemeinde nicht zu denken. Auch in den ersten Jahren nach der politischen Wende hat die Gemeinde nicht helfen können. Wäre da nicht der Feuerwehrverein gewesen, der im Jahr 1994 ein "gutes gebrauchtes" Fahrzeug erwarb, wären die Ehrenberger Kameraden bis heute auf die freundliche Unterstützung eines Fahrzeugbesitzers angewiesen.
Der alte Ford, Baujahr 1965, hat den Kameraden nun zehn Jahre treue Dienste geleistet, bis seine Zeit endgültig abgelaufen war. Gebrauchtfahrzeuge jüngeren Datums waren inzwischen im Preis so hoch, dass sich Gemeinderat und Leitung der Feuerwehr schnell einig waren: Dann könne man sich auch um ein Neufahrzeug bemühen, das durch die Förderung des Freistaates Thüringen dann kaum teurer käme.
Viele Fürsprecher hat es für diesen Antrag gebraucht, vom Gemeinderat bis zum Landratsamt, und auch Landtagsabgeordneter Michael Krapp ist in Erfurt vorstellig geworden. Nun ist es da, das "Kleinlöschfahrzeug Thüringen" mit einem Gesamtwert von rund 40 000 Euro, wovon 15 300 Euro als Fördermittel ausgereicht wurden. Erfreulich, dass weitere Sponsoren bei der Bestückung des Fahrzeuges mit Technik geholfen haben. guter Grund, am Wochenende gemeinsam zu feiern.

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Juli 2005

Drei Fragen an: MICHAEL KRAPP, Landtagsabgeordneter der CDU
An neuen Strukturen führt kein Weg vorbei

Freies Wort, 27. Juli 2005

Landauf, landab wird über eine Gebietsreform diskutiert, die Veränderung der Gemeinde- und Kreisgrenzen zum Inhalt haben soll. Verschiedene Terminvorschläge sorgen für ein Verwirrspiel. Neue Nahrung erhielt die Debatte durch Äußerungen von CDU-Generalsekretär Mohring, eine solche Reform nicht vor 2012 umzusetzen. Ministerpräsident Althaus indes dementierte. Zugleich forderte das Land die Kommunen vor geraumer Zeit zu freiwilligen Zusammenschlüssen auf.
Freies Wort-Redakteur Georg Schmidt sprach mit dem für den hiesigen Wahlkreis zuständigen Landtagsmitglied Michael Krapp.

Herr Krapp, soll es eine Gebietsrefom geben? Wenn ja, aus welchen Gründen?
Die finanzielle Situation des Freistaates erfordert zwingend, alles auf den Prüfstand zu stellen, um effektivere und kostengünstigere Strukturen in allen Bereichen zu schaffen. Mit der beschlossenen Behördenstrukturreform, die 2006 in Kraft tritt, wurden erste Schritte getan. Thüringen muss sparen, da die Steuereinnahmen seit 1999 sinken. Die Einschnitte im Landeshaushalt 2005 und die Kürzungen der freiwilligen Leistungen sind Ausdruck dafür. Mit dem Doppelhaushalt 2006/07 wird es voraussichtlich im Kommunalen Finanzausgleich drastische Kürzungen geben, die sich in den Schlüsselzuweisungen für die Kommunen auswirken. Eben daher hatte die Landesregierung im Februar dieses Jahres Gemeindezusammenschlüsse angeregt, die sie finanziell fördern will. Eine Gebietsreform ist meiner Meinung nach unumgänglich, der Zeitpunkt allerdings offen.

Sie haben mehrere Gespräche mit Kommunalpolitikern im Landkreis geführt, Mit welchem Ergebnis?
Ich hatte zu drei Stammtischen in den Verwaltungsgemeinschaften Feldstein, Themar, Heldburger Unterland und Gleichberge eingeladen. Ich wollte mal vorfühlen, wie man zu möglichen Einheitsgemeinden steht und welche Meinung es zu größeren Strukturen gibt. Die VG-Leiter meinten, dass ihre Verwaltungen effektiv arbeiten und zweifelten die Vorteile einer Einheitgemeinde an. Sie haben Pro-Kopf-Zahlen vorgelegt, zum Beispiel zu Verwaltungskosten, Investitionen und Verschuldung. Und diese Werte waren nicht schlecht. Die Diskussion ist allerdings nicht beendet. Die Mittel werden deutlich knapper, und da kann es zu neuen Überlegungen kommen. Die Kleinteiligkeit ist nun mal nicht effektiv, an einer weiteren Konzentration kommen wir nicht vorbei.

Angenommen, die finanziellen Zwänge führen in absehbarer Zeit zu größeren Verwaltungseinheiten. Was müsste beachtet werden, um die Dörfer nicht vollends unterzubuttern?
Ich weiß, dass das ein frommer Wunsch ist, aber das gesellschaftliche und politische Leben sowie die Vereinstätigkeit in den kleinen Gemeinden darf nicht leiden, es muss weiter wie bisher funktionieren. Es muss eine Lösung gefunden werden, damit die politische Vertretung der Orte und Ortsteile in der Fläche gesichert ist. Vielleicht sollte man das kommunale Wahlrecht weiterentwickeln. Ehrenamtliche Ortsbürgermeister sind für kleine Gemeinwesen enorm wichtig.

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Umstufung von Straßen in Ummerstadt und Bad Colberg-Heldburg

Thüringer Staatsanzeiger Nr.30/2005, 25. Juli 2005

In der Allgemeinverfügung des Thüringer Ministeriums für Bau und Verkehr wurde die Umstufung von Straßen in den Städten Ummerstadt udn Bad Colber-Heldburg veröffentlicht.

Freies Wort Auszug aus: ThürStAnz Nr.30/2005

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CDU-Landtagsmitglieder Panse und Krapp sahen sich breiter Front von Kritikern gegenüber
Widerstand gegen neues Kita-Gesetz

Freies Wort Hildburghausen, 15. Juli 2005

VON GEORG SCHMIDT HILDBURGHAUSEN - In Erfurt waren Dieter Althaus und seine Minister Goebel und Zeh gerade von einer Pressekonferenz zurückgekehrt, auf der sie die "Thüringer Familienoffensive" als großartiges Vorhaben gepriesen hatten. In Hildburghausen versuchten wenig später die Abgeordneten Michael Panse und Michael Krapp, dem Widerstand "auf dem flachen Land" mit ihren Argumenten zu begegnen.
Die Frauen-Union hatte in die "Falkenklause" eingeladen - zur Diskussion über eben jene "Familienoffensive" im allgemeinen und das geplante Kita-Gesetz im besonderen. Neben CDU-Mitgliedern wollten auch Vertreter anderer Parteien und Mitarbeiterinnen aus Kindereinrichtungen hören, wie die Landtagsabgeordneten den umstrittenen Gesetzesentwurf verteidigen.
Natürlich wussten die Veranstalter, dass sich inzwischen eine breite Front im Freistaat gegen die vom Kabinett beschlossenen Veränderungen bei der Finanzierung der Kindertagesstätten formiert hat. Selbst die Landräte mit CDU-Parteibuch geißeln das Projekt als "unseriös". Dass sich Panse, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, und Krapp, für den hiesigen Landkreis zuständiger Abgeordneter, indes für die "Familienoffensive" ins Zeug legen und den Kabinettsbeschluss gut heißen würden, war zu erwarten. Nicht zu rechnen war allerdings damit, dass diese Gesprächsrunde so einseitig ablaufen würde: Hier die Landtagsmitglieder - dort die Gäste, die unisono ihre Kritik scharf artikulierten. Selbst die anwesenden CDU-Mitglieder und Sympathisanten ließen ihre Abgeordneten quasi allein im Regen stehen, jedenfalls meldete sich keiner öffentlich zu Wort und bekannte sich zur "Familienoffensive".

33 Millionen Euro Einsparung 2006
Diese sieht vor, die für Kindergärten vorgesehenen Mittel ab 2006 zu reduzieren und teils in ein Erziehungsgeld für Eltern umzuleiten. Geplant ist ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab zwei Jahren. Das ab diesem Alter für ein Jahr gezahlte monatliche Landeserziehungsgeld beginnt bei 150 Euro für das erste und steigt bis auf 300 Euro ab dem vierten Kind. Das Geld bleibt bei den Eltern, wenn sie ihr Kind nicht in eine Kita schicken. Anderenfalls fließt es als Zuschuss an die Landkreise und Städte. Schließlich sollen die Kommunen für jedes neu geborene Kind eine Investpauschale von 1000 Euro für Kindereinrichtungen erhalten. Statt wie bisher nach der Zahl der Erzieherinnen sollen die Landeszuschüsse an die Kitas nach der Zahl der betreuten Kinder gewährt werden. Dies bringt dem Land einen Einspareffekt von 33 Millionen Euro.

Zuschüsse statt platz- nun kinderbezogen
"Nur um's Geld- nicht um die Kinder geht es", sagten die Gegner des Gesetzes in der "Falkenklause" und befürchten, dass das bewährte Kindergartensystem damit praktisch kollabiert. "Nein", hielten ihnen Panse und Krapp entgegen, "es geht um Einsparungen und Qualitätsverbesserung der Bildung im Kindergarten."
Michael Krapp bezeichnete den Überschuss an Kindergartenplätzen in Thüringen und die Notwendigkeit, die Ausgaben im Landeshaushalt zu verringern, als Ausgangspunkt aller Überlegungen. Die platzbezogene Bezuschussung solle durch eine kinderbezogene Förderung ersetzt werden und mithin zu effektiverem Einsatz von Steuermitteln führen.
Details des Entwurfs des Kita-Gesetzes erläuterte Michael Panse anhand einer Unmenge von Vergleichszahlen und kam zum Schluss: Das Land muss sparen, schafft daher nun effektivere Strukturen, verhindert den Missbrauch von Gesetzeslücken und bietet Eltern zudem Wahlmöglichkeiten, ob sie ihr Kind in einer Kita oder von einer Tagesmutter betreuen lassen oder ob sie es zu Hause behalten wollen.

Erziehungsgeld als Zubrot für Familien
Gerade diese Wahlfreiheit sehen Erzieherinnen und Kommunalpolitiker als äußerst problematisch an und prognostizieren, dass sie die Schließung von Kindergärten, die Abmeldung von Kindern und die Entlassung von Personal zur Folge hat. Überdies sei voraussehbar, dass es Eltern gibt, die das ihnen zur Verfügung gestellte Erziehungsgeld für eigene Zwecke verwenden, ihre Kinder aber nicht in eine Kita schicken. Karl-Heinz Ross, stellvertretender Vorsitzender des Hildburghäuser Gemeindekirchenrates, sagte, er könne diese Sorgen teilen, auch wenn der Kindergarten der evangelischen Kirchgemeinde wohl nicht betroffen wäre. Aber: "Natürlich wird es auch Eltern geben, die die 150 Euro Erziehungsgeld nehmen und für Alkohol und Zigaretten ausgeben. Aber es gibt viele Familien, die am Existenz-Minimum leben und die 150 Euro für die Familienkasse brauchen." Michael Krapp entgegnete, man müsse solche Bedenken ernst nehmen, dürfe aber nicht verallgemeinern: "Wer das tut, spricht den Eltern die Kompetenz zur Erziehung ab und stellt ihnen ein Armutszeugnis aus." Der Staat dürfe nicht so weit gehen, den Eltern vorzuschreiben, ab wann und wohin sie ihr Kinder zur Betreuung geben. Sie hätten das erste Zugriffsrecht auf ihre Kinder, ehe sie diese an treuhänderische Träger zur Erziehung und Bildung schicken.

Belastungen der Kommunen wächst
Die finanziellen Auswirkungen und damit höheren Belastungen der Gemeinden, Städte und Kreise durch das neue Kita-Gesetz veranlassten Bürgermeister Steffen Harzer im Verlauf des Diskussionsabends zu einer Generalkritik der "Familienoffensive". Diese gipfelte in der Ankündigung: "Wenn dieses Gesetz in Kraft tritt, werde ich die Kindergärten in Hildburghausen schließen". Was natürlich nicht möglich ist, aber offenbarte, wie emotional sich Harzer in der Debatte gab. Diese mutierte schließlich zu einem Zwiegespräch und heftigen Schlagabtausch mit Panse, was der Moderatorin Annelore Römhild einiges abverlangte. Harzer warf dem CDU-Politiker Arroganz vor, dieser wiederum zieh den PDS-Platzhirsch des Populismus. Währenddessen versuchte Michael Krapp die Wogen zu glätten und kündigte an, er sammle die Fragen und werde die Bedenken in seiner Fraktion zur Sprache bringen.

Qualitätsverbesserung spielte keine Rolle
Auf einen Aspekt, der in der Diskussion kaum eine Rolle spielte, wies SPD-Mitglied Karl Dransfeld nach zweistündigem Meinungsstreit hin:"Ich denke, ich bin hier in der falschen Veranstaltung. Es wird nur über Verwaltungsfragen und Geld gesprochen. Über Qualitätsverbesserung als Folge des neuen Kita-Gesetzes habe ich hier noch kein Wort gehört. Wir sollten über Inhalte der Bildung im Kindergarten sprechen und Leitlinien entwickeln, alles andere ist kontraproduktiv".
Widersprochen hat Dransfeld niemand. Keiner aus der CDU, keiner aus der PDS, auch keine der Kindergärtnerinnen, von denen man sich an diesem Abend natürlich auch mehr als eine Wortmeldung erhofft hätte. Sie aber blieben leider im Hintergrund und waren nur wahrzunehmen, wenn sie Steffen Harzers Ausführungen - schon im Stile des Bundestagswahlkämpfers - mit Beifall begleiteten.

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Gymnasiale Studienvorbereitung auf wissenschaftlich-technische Berufe
Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Krapp (CDU) und Antwort des Thüringer Kultusministeriums

Erfurt, 8. Juli 2005

Die Kleine Anfrage 335 vom 4. Mai 2005 hat folgenden Wortlaut:
Es ist allgemeine Überzeugung, dass Deutschland angesichts der Globalisierung seine wirtschaftliche Stellung im internationalen Wettbewerb nur behaupten kann, wenn deutsche Produkte und Leistungen überdurchschnittlich innovativ sind. Wichtigste Voraussetzung dazu sind gut ausgebildete Wissenschaftler und Ingenieure. Die Grundlagen dazu werden hauptsächlich in den Gymnasien gelegt. Dabei sind die Fächer Mathematik und Naturwissenschaften besonders wichtig. Die entsprechenden Fakultäten der Universitäten und Hochschulen klagen zunehmend über schwache Leistungen oder sogar Lücken der Abiturienten in diesen Fächern und führen deshalb vermehrt Zusatzlehrgänge zum Ausgleich dieser Schwächen ein. Auch private Angebote für entsprechende Intensivkurse gewinnen an Bedeutung.

Deshalb frage ich die Landesregierung:

  1. In welchem Umfang sehen sich Thüringer Universitäten und Hochschulen gezwungen, schwache Leistungen bzw. Lücken von Studienanfängern zu erheben und durch Zusatzlehrgänge über grundsätzlich gymnasiale Lehrinhalte in Mathematik, Physik, Chemie und Biologie auszugleichen?
  2. Gibt es an den Thüringer Universitäten und Hochschulen systematische Erhebungen darüber, ob die Schwächen bzw. Lücken in den in Frage 1 genannten Fächern mit der Abwahl der entsprechenden Kurse in der Gymnasialen Oberstufe korrelieren?
  3. Welche Thüringer Gymnasien bieten in der Gymnasialen Oberstufe alle vier, drei von vier, zwei von vier oder nur eins von vier der in Frage 1 genannten Fächer als Leistungskurse an (bitte Angaben für jede Einzelkombination)?
  4. Welche Thüringer Gymnasien bieten in der Gymnasialen Oberstufe alle vier, drei von vier, zwei von vier oder nur eins von vier der in Frage 1 genannten Fächer als Grundkurse an (bitte Angaben für jede Einzelkombination)?
  5. Wie werden die Angebote entsprechend der Fragen 3 und 4 genutzt (bitte entsprechende Belegungen von Kurskombinationen in Prozent)?
  6. Wie unterstützen Thüringer Gymnasien über das Angebot an Grund- und Leistungskursen hinaus die Vorbereitung interessierter Gymnasiastinnen und Gymnasiasten auf ein mathematisches/naturwissenschaftliches/ technisches Studium?
  7. Wie unterstützen die Thüringer Universitäten und Hochschulen die Thüringer Gymnasien bei der mathematischen/ naturwissenschaftlichen/technischen Ausbildung entsprechend interessierter Gymnasiastinnen und Gymnasiasten?
  8. Welche Rolle spielt das Seminarfach bei der Vorbereitung auf ein mathematisches/naturwissenschaftliches/ technisches Studium, in welchem Umfang werden dabei systematisch entsprechende externe Partner (z. B. VDI, TÜV u. ä.) einbezogen?
  9. Hält das Thüringer Kultusministerium die gegenwärtige Form des Kurssystems in der Gymnasialen Oberstufe für ausreichend, um den eingangs beschriebenen Forderungen gerecht zu werden, sind Änderungen geplant oder in Vorbereitung?

Das Thüringer Kultusministerium hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 7. Juli 200 beantwortet.

PDF Datei Kleine Anfrage mit Antworten im Wortlaut (PDF)

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Juni 2005

Wirtschaftliches Potenzial in der Gemeinde Straufhain soll gemeinsam genutzt werden
Unternehmer erstmalig an einem Tisch

Freies Wort Hildburghausen, 30. Juni 2005

VON GEORG SCHMIDT STREUFDORF - Die Gemeinde Straufhain kann sich glücklich schätzen, über zwei Gewerbegebiete in Adelhausen und Streufdorf zu verfügen, in denen sich vor allem produzierendes Gewerbe angesiedelt hat. Ein Problem dabei: Kaum ein Geschäftsführer kennt seinen Nachbarn, geschweige denn hat engere Kontakte zu ihm. Dem soll abgeholfen werden - insofern die Unternehmer Interesse zeigen. Einen ersten Probelauf, sie an einen gemeinsamen Tisch zu bringen, gab es dieser Tage. Die Idee dazu hatten Bürgermeister Horst Gärtner und Landtagsmitglied Michael Krapp, zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Technologie und Arbeit. Sie beriefen den 1. Unternehmer-Stammtisch ein. "Wir sind in unseren Gewerbegebieten auf einem guten Weg, überall wird gebaut und erweitert," erklärte Gärtner. "Aber wir nutzen unsere Potenziale nicht gemeinsam, keiner weiß so recht, was der andere eigentlich macht, wo dessen Probleme liegen und wie ihm geholfen werden könnte." Im Idealfall schwebt dem umtriebigen Bürgermeister vor: "Man könnte Synergieeffekte erreichen, wenn man sich austauscht und Aufträge innerhalb der Gemeinde vergibt." Das stärke die Wirtschaftskraft, sichere Arbeitplätze und damit den sozialen Frieden. Und:: "Die Kommune profitiert vom Steueraufkommen." Dass die Geschäftsleute durchaus für die Anregungen zu haben sind, belegte der 1. Stammtisch: Etwa 25 Unternehmer verschiedener Branchen waren der Einladung gefolgt. In der EMS Straufhain GmbH nahmen sie Tuchfühlung auf. Es war mehr als ein so genannter Schnupperkurs, denn natürlich kamen die Probleme des Mittelstandes auf den Tisch.

Ansprüche sind oft einfach zu hoch
Michael Krapp hatte mit seinem Statement zur wirtschaftlichen Situation und den Forderungen nach Entbürokratisierung, Flexibilisierung des Arbeitsrechts, Senkung der Lohnnebenkosten und Abbau der Subventionen die Steilvorlage dazu geliefert. Der "hohe Anspruchsstandard im Sozialbereich" sei nicht weiter zu schultern, meinte er und kündigte ein "Aufbrechen verfestigter Strukturen" im Falle eines Sieges der Union zu den Wahlen an. Rainer Möbus, Geschäftsführer der in Adelhausen und Rodach ansässigen Rodacher Fruchtsäfte GmbH brachte seinen Dauerbrenner in Sachen Bürokratie zur Sprache: die Strukturen innerhalb der Industrie- und Handelskammer. Er sei zur Zwangsmitgliedschaft in den zwei Kammerbezirken Thüringen und Bayern genötigt worden, was zusätzliche Kosten verursache. Die IHK bremse die Unternehmen, sichere aber mit einer gehörigen Portion Arroganz eigene Pfründe. Die Forderung von Möbus an die Kammer, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, unterstützte Krapp. Mehr in die Tiefe bei einer Antwort hätte sicher der Südthüringer IHK-Präsident Peter Traut geben können. Er war als Stammtisch-Gast angekündigt, musste jedoch kurzfristig absagen. Mehrere Unternehmer wandten sich vehement gegen die finanziellen Belastungen durch die Berufsgenossenschaft und die Gesetze, von denen sie sich geknebelt fühlen. Auch hier nährte Michael Krapp die Hoffnung, dass nach dem 18. September vieles besser wird. Man dürfe die sozialen Sicherungssystems nicht aushebeln, aber Eigenverantwortung und -vorsorge müssten wieder mehr ins Blickfeld gerückt werden.

Erbschaftssteuer Dorn im Auge
Boris Estermann, Chef einer Regensburger Haustechnik-Firma, die sich in der Gemeinde ansiedeln möchte, machte seinem Unmut bezüglich der Erbschaftssteuer Luft. Sie treffe den Mittelstand besonders hart, weil die Unternehmens-Nachfolge behindert werde und die Übernahme von Firmen durch Familienmitglieder erschwere. Gleichfalls kritisierte Estermann die steuerliche Besserstellung größerer Unternehmen. Weitere Themen wurden andiskutiert, darunter auch das Angebot vom 2. Beigeordneten des Landkreises, Rolf Kaden, Firmenansiedlungen durch beschleunigte Genehmigungsverfahren zu forcieren. Gelegenheit solche Themen zu vertiefen, wird es bei weiteren Unternehmer-Stammtischen geben. Dies empfahlen die beiden Streufdorfer Geschäftsleute Johann Kaiser und Hubert Kempf. Letzterer umriss ein Ziel: "Wir sollten durchaus auch über Visionen reden, doch Illusionen dabei weglassen."

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Ins Schlechtsarter Dorfgemeinschaftshaus ist am Freitag Leben eingezogen
Neues Haus fürs ganze Dorf

Freies Wort Hildburghausen, 27. Juni 2005

Michael Krapp (MdL/CDU), Bürgermeister der Nachbargemeinden, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und natürlich die Schlechtsarter ließen sich die Feierstunde nicht entgehen.

VON KATJA SEMLEIT SCHLECHTSART - Groß ist Schlechtsart nicht. Dafür aber wunderschön - ein typisches Fachwerkdorf, umgeben von den sanften Hügeln der "Kleinen Schweiz". Das Dorf passt zur Landschaft - und das neue Dorfgemeinschaftshaus fügt sich ins denkmalgeschützte Ensemble ein. Klein, aber fein - mit architektonischen Raffinessen versehen. Und darauf stoßen Planer Reiner Roßbach und Heidi Bärwald an - am Freitag, direkt vorm Neubau.
Nicht nur dem Architekten und der Bürgermeisterin gefällt der Neubau. Auch den Einheimischen. Deshalb sind am Freitag wohl so viele zum Feiern gekommen. Die Einheimischen feiern mit Vertretern der Baufirmen - die ausschließlich aus der Region kamen -, sie stoßen mit den Bürgermeistern der Nachbargemeinden, Vertretern der VG "Heldburger Unterland", Michael Krapp (MdL, CDU) und vielen anderen Gästen auf das neue Dorfgemeinschaftshaus an. Architekt Reiner Roßbach sieht's mit Freude. "Es war eine tolle Sache, dass ich hier planen durfte." Roßbach spricht von der Herausforderung, ein modernes Haus in ein denkmalgeschütztes Ensemble zu bauen. Er spricht von einem echten Zusammenhalt in Schlechtsart, "den man in anderen Dörfern vermisst." Der Planer hat während der Bauzeit gespürt, dass sich das ganze Dorf mit dem Neubau auseinander setzt. Nur damit sind wohl die enormen Eigenleistungen der Einheimischen zu begründen. Die Außenanlagen sind nur ein Beispiel.
Mut haben die Schlechtsarter - sie wählten einen modernen Bau mit vorgesetztem Giebel. Zum Glück waren sie noch einmal ins Programm der Dorferneuerung aufgenommen worden. So konnte der alte Kuhstall, der das Ortsbild verschandelte, weichen. Das war 2003, kostete 120 000 Euro (108 davon wurden gefördert) und ein halbes Jahr Arbeit. Damit war der erste Schritt getan. Im August 2004 begann das Dorfgemeinschaftshaus zu wachsen. Mit 235 000 Euro wurde es groß gefüttert, bis es schließlich zu dem wurde, was alle am Freitag feiern: das neueste Haus in Schlechtsart, das künftige Zentrum des Dorflebens. Etwa 70 Leute können dort feiern - so, wie am Freitag. Und die erste private Feier ist auch schon geplant, verrät Heidi Bärwald: ein 70. Geburtstag. Das Haus mit seinem großzügigen Veranstaltungsraum wird angenommen.
Nun sind die Schlechtsarter dabei, wieder etwas Geld zur Seite zu legen. Denn für das Obergeschoss haben sie Ausbau-Pläne. Momentan ist das jedoch Zukunftsmusik, versichert die Bürgermeisterin, ehe sie sich ins Feier-Getümmel stürzt.
Die jungen Musikanten des Kinder- und Jugendorchesters Gleichamberg haben längst ihre Instrumente ausgepackt. Vor dem neuen Haus ist Betrieb. Und nun wird's laut. Die Schlechtsarter sind in Feierlaune - und beweisen einmal mehr, was eine echte Dorfgemeinschaft ausmacht - bei Musik, Gebratenem und Selbstgebräutem...

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Diakoniewerk vor neuen Herausforderungen
"Geistlich geprägter Betrieb"

Freies Wort Hildburghausen, 24. Juni 2005

Am Montag tagte der Geistliche Beirat des Diakoniewerkes der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghaus-Eisfeld in Sonneberg. Mit dessen Vorsitzendem, Kirchenrat Hanspeter Wulff-Woesten, sprach Freies Wort.

Herr Wulff-Woesten, Sie bleiben der Diakonie erhalten, auch wenn Sie seit Herbst 2004 nicht mehr Superintendent in Hildburghausen sind. Was sind Ihre Beweggründe?
In meiner Zeit vor über 20 Jahren in Apolda war ich sehr früh Mitglied in der Diakonischen Konferenz der Thüringischen Landeskirche, und meine Frau war Heimärztin im größten kirchlichen Altersheim, dem Carolinenheim Apolda. Dem diakonischen Anliegen bin ich auch nach dem Ausscheiden aus der Diakonischen Konferenz dann in Hildburghausen treu geblieben, nicht nur, weil meine Frau praktische Ärztin ist. Andachten, zum Beispiel in der WEFA und in den Altersheimen, gehörten zu meinen Aufgaben. Dazu kam zeitweilig die Mitarbeit in der Entwicklungshilfe sozusagen als diakonisches Helfen über Ländergrenzen hinaus. Nun bin ich seit einiger Zeit im Verwaltungsrat des Diakoniewerkes und jetzt als Vorsitzender des Geistlichen Beirates tätig.

Vor welchem Hintergrund wirkt die Diakonie? Wo sehen Sie aktuell und künftig deren größte Herausforderungen?
Es ist immer mehr erforderlich, dass in unserer Gesellschaft die Probleme der schwachen, behinderten, älteren und gefährdeten Bürger gesehen werden. Durch moderne Medizin, gesündere Lebensweise und eine lange Friedensperiode werden unsere Zeitgenossen immer älter. Da wir aber keine ausreichenden Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten für alle Bürger haben, sowie unzureichende Familienstrukturen an der Tagesordnung sind, werden auch die Probleme von Einsamkeit, Demenz im hohen Alter, Suchtgefährdungen und unzureichende Renten-, Sozial- und Krankenkassenleistungen größer. Nach der Wende hat die Diakonie der Kirche so manche Kinder-, Behinderten-, Pflege-, Schul- und Krankenhauseinrichtungen neu übernommen. Und doch reichen die Plätze und Kräfte in unseren Häusern oft nicht aus, um alle Notfälle im Pflegebereich aufnehmen und alle Probleme in unserer Gesellschaft lösen zu können.

In der Diakonie werden auch Menschen beschäftigt, die nicht christlich gebunden sind. Ein Widerspruch? Und auch ein Problem?
Seit 1990 wurden oftmals Mitarbeiter tätig, die nicht immer Kirchenmitglieder waren oder nur eine lockere Beziehung zu den Kirchgemeinden hatten. Für die große Mitarbeit sind wir dankbar. Doch oft sind sie überfordert, und wir möchten doch in unseren Einrichtungen möglichst die meisten, die mitarbeiten, einer christlichen Motivation zuführen. Die Sache Jesu Christi, seine heilende Liebe, besonders zum schwachen, gefährdeten Nächsten, sollte zur eigenen Sache möglichst der meisten MitarbeiterInnen in den diakonischen Einrichtungen gemacht werden. Der schmale Grat der Diakonie zwischen der Liebestätigkeit der Kirche und dem Management eines Wirtschaftsbetriebes muss dabei allerdings täglich neu ausgelotet werden.

Hier setzt die Arbeit des von Ihnen seit April 2004 dieses Jahres geleiteten Geistlichen Beirates an. Wo sind die Zielgruppen und Problemzonen sowie die helfenden Ansprechpartner?
Eben um die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen möglichst schärfer zu sehen, zu analysieren und nicht nur aktuell sondern auch präventiv anzugehen, wurde der "Geistlicher Beirat des Diakoniewerkes der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen-Eisfeld e. V." gegründet. In der Satzung unseres Diakoniewerkes heißt es dazu: "Der Verwaltungsrat beruft unverzüglich nach seiner Wahl für den Zeitraum seiner eigenen Amtszeit den Beirat und den Vorsitzenden des Beirates". So bin ich also als Vorsitzender berufen worden und werde auch nach meinem Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat, wenn der neue Hildburghäuser Superintendent dann als "geborenes Mitglied" meinen Platz einnimmt, dort als Beiratsvorsitzender laut Satzung beratend tätig sein. Übrigens werden auch die Verwaltungsratsmitglieder stets zu den Beiratssitzungen eingeladen. Außerdem sind Mitglieder im Geistlichen Beirat: der Vorstand unseres Diakoniewerkes, Klaus Stark, die beiden Diakoniepfarrer unserer Superintendenturen, Müller und Neubert, die Diakonieausschüsse der beiden Kreissynoden und weitere durch den Beiratsvorsitzenden berufene Mitglieder. Hier freue ich mich, dass unter anderem der ehemalige Sonneberger Superintendent und scheidende Verwaltungsratsvorsitzende Arndt Brettschneider und der Landtagsabgeordnete Michael Krapp mit ihrem großen Erfahrungsschatz gewonnen werden konnten.

Welche Kontakte gibt es nach "außen"?
Mehrere. Wichtig ist, dass wir in der Landessynodalen und Vorsitzenden des Diakonieausschusses der Synode unserer Ev.-Luth. Kirche in Thüringen, Kerstin Rösel, Neuhaus am Rennweg, die Anbindung an diese landesweiten Stellen haben. Auch der Rat des stellvertretenden Vorsitzenden des. Verwaltungsrates, Pfarrer Dietmar Schmidt, ist weiterhin unverzichtbar. Zudem soll die Verbindung zur Diakonie im Dekanat Coburg gestärkt werden. Als Vereinsvorsitzender von "Freies Wort hilft e. V.", wo wir versuchen, nicht nur weltweite Not zu lindern, sondern uns besonders den unverschuldet in Not geratenen Südthüringer Mitbürgern zuwenden, spüre ich, wie beide Gremien - also Diakonie und Verein - sich gegenseitig ermutigen und helfen können.

Was wollen Sie nach den ersten beiden Sitzungen des Beirates nun konkret auf den Weg bringen?
Zunächst wollen wir selbst die gemeinsamen Aufgaben von Kirche und Diakonie mit tragen. Die Diakonie als wohl zweitgrößter Arbeitgeber in Thüringen darf nicht nur ein, wenn auch nötiger, reiner Wirtschaftsbetrieb sein, sondern muss ein geistliches Gepräge behalten. Spirituelles und geistliches Leben dürfen darin keine Fremdworte sein. Eine starke Vernetzung der Kirchgemeinden unserer Superintendenturen mit den Einrichtungen und Erfordernissen des Diakoniewerkes wird unser Anliegen sein. Dazu werden wir im Herbst einen Brief an die Gemeinden beraten und beschließen. Diese können dann in ihre Jahresplanung 2006 auch gemeinsame Aktivitäten übernehmen. Vielleicht kann man ja gemeinsam mit den diakonischen Einrichtungen Gemeindefeste in den Kirchspielen konzipieren. Das wäre toll. Und dann wäre es natürlich auch schön, wenn durch diese intensiveren Gemeindekontakte auch unsere MitarbeiterInnen der Diakonie, die noch nicht Kirchenmitglieder sind, Freude am Gemeindeleben bekämen. Umgekehrt wären auch Christen der Kirchgemeinde, die sich für ein Ehrenamt auch in mehr diakonischen Bezügen erwärmen ließen, vonnöten und höchst willkommen. Und als ehemaliger Superintendent weiß ich auch, welche Ressourcen trotz aller Belastung der Pfarrstelleninhaber und kirchlichen Mitarbeiter, noch in den Pfarrämtern und Gemeindekirchenräten vorhanden sind. Da wünschte ich mir von Herzen eine erweiterte und vertiefte Sensibilität. INTERVIEW: GEORG SCHMIDT

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Unterstützung für ländlichen Raum
Fördermittelbescheide übergeben

Freies Wort Hildburghausen, 15. Juni 2005

HESSBERG - 40 Briefe der besonderen Art hat das Landwirtschaftsamt Hildburghausen in dieser Woche verschickt, die durchweg Freude ausgelöst haben dürften. Es waren Fördermittelbescheide auf Anträge von Gemeinden, Vereinen und anderen Rechtsträgern, die um Unterstützung bei ihren Bauvorhaben gebeten hatten.
"Ich freue mich, dass wir 40 dieser Antragsteller einen positiven Bescheid schicken konnten", so Amtsleiter Bernd Leidenfrost, "damit reichen wir aus dem Fördermittelprogramm Leader plus immerhin eine Summe von 255.198 Euro aus, die im ländlichen Raum etwas bewegen sollen. Rechnet man die Eigenanteile der Antragssteller noch hinzu, dann handelt es sich hier um eine Gesamtinvestition von 481.238 Euro."
Dies sei aus mehreren Gründen erfreulich, so Leidenfrost. Zum einen werde dadurch die heimische Wirtschaft angekurbelt, die zusätzliche Aufträge erhält. Zum anderen können mit diesen Mitteln im ländlichen Raum Objekte geschaffen oder saniert werden, die das dörfliche Leben attraktiver machen, um so der Abwanderung junger Leute wenigstens etwas entgegen zu setzen. Eines dieser Objekte - das im Bau befindliche "multifunktionale Gemeindezentrum" in Heßberg - nahmen in dieser Woche Fördermittelgeber und Kommunalpolitiker besonders unter die Lupe. Sie wollten sich ein Bild verschaffen, wie das Geld vor Ort angelegt wird. Bürgermeister Dietrich Lörtzing konnte dazu neben Bernd Leidenfrost auch Landrat Thomas Müller, Landtagsabgeordneten Michael Krapp und Helmut Pfötsch, den Crocker Bürgermeister, begrüßen. "Etwas Besseres für Heßberg hätte ich mir nicht vorstellen können", schwärmte Bürgermeister Dietrich Lörtzing. Er hat keine Mühe, seine Gäste davon zu überzeugen. Denn das hier alles vom Feinsten ist, das kann auch beim jetzigen Bauzustand bereits jeder ablesen. Aus einer alten Turnhalle, die einst im Nationalen Aufbauwerk von den Heßbergern errichtet worden war, entsteht dieses multifunktionale Gebäude, dass seinem Namen durchaus gerecht wird.
Hier können Sportveranstaltungen ebenso durchgeführt werden wie gesellige Abende von Vereinen, Versammlungen ebenso wie Konzerte oder Kreissängerfeste. Ein Volleyballnetz ist bereits gespannt und Tischtennisplatten sind ebenfalls schon aufgebaut. 70 Tische und 280 Stühle sind inzwischen bestellt, eine Küche zur Versorgung der Gäste wird derzeit eingebaut. Die Sanitäreinrichtungen sind auf den neuesten Stand gebracht worden.
Im Veilsdorfer Ortsteil Heßberg gab es seit der Schließung der Gaststätte bislang gar keine Möglichkeit mehr für Veranstaltungen der Vereine. Bedenkt man dabei, dass jeder zweite Heßberger aktiv in einem Verein tätig ist, so sind die 350.000 Euro Gesamtinvestition gut angelegtes Geld. Darüber waren sich wohl alle Gäste vor Ort mehr als einig. WOLFGANG SWIETEK

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Ergebnisse der PISA-Studie aus deutscher Sicht
Prof. Dr. Michael Krapp, MdL Thüringen in Ankara

Ankara, 6. Juni 2005

Nicht nur die Position Deutschlands in der internationalen Kompetenzskala ist ernüchternd, sondern auch die starke Streuung der deutschen Länder um diese Position", war mein Kommentar im Juni 2002 als zuständiger Thüringer Minister zu den gerade veröffentlichten Ergebnissen der nationalen Ergänzungsstudie PISA-E.
Diesem Kommentar vorausgegangen war die Erkenntnis aus dem Basisbericht PISA 2000, dass Deutschland im Feld der 31 Teilnehmerstaaten nur einen bescheidenen 21. Platz eingenommen hatte. Diesem Kommentar folgte mit dem Bericht PISA 2003 die Gewissheit, dass sich Deutschland bestenfalls im Mittelfeld der Teilnehmerstaaten bewegt.
Dieser Befund hat ein enormes öffentliches Echo in Deutschland ausgelöst. Allein diese Wirkung hat den Aufwand dieser bisher größten internationalen Vergleichsstudie im Schulbereich aus deutscher Sicht gerechtfertigt. Mit Vorlage der Berichte PISA 2000, PISA-E und PISA 2003 hat ein permanenter Prozess der Auswertung begonnen, der bereits zu wichtigen Konsequenzen geführt hat.
Eine der wichtigsten Konsequenzen war, dass die in Deutschland lange Jahre dominierende Strukturdiskussion endlich in den Hintergrund gedrängt wurde. Diese Diskussion um die Frage, ob ein effizientes Schulsystem eher gegliedert oder eher uniform strukturiert sein sollte, war wegen fehlender objektiver Kriterien immer mehr zu einer ideologischen Auseinandersetzung ausgeartet. PISA 2000 zeigte, dass international keine eindeutige Korrelation zwischen Schulstruktur und Kompetenzergebnissen besteht.

Deshalb haben sich die Kultusminister der 16 deutschen Länder, die entsprechend Verfassungsauftrag allein für die Schulpolitik in Deutschland zuständig sind, im Jahre 2001 relativ schnell auf folgende Handlungsfelder verständigt:

  • Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachkompetenz bereits im vorschulischen Bereich,
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Lesekompetenz im Grundschulbereich,
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Integration benachteiligter Kinder, insbesondere mit Migrationshintergrund,
  • Maßnahmen zur Sicherung von Schulqualität auf der Basis von Bildungsstandards und ergebnisorientierter Evaluation,
  • Maßnahmen zur Verbesserung der diagnostischen und methodische Kompetenzen von Lehrern,
  • Maßnahmen zum Ausbau von schulischen und außerschulischen Ganztagsangeboten der Bildung und Förderung von Schülern.

ausführliche Rede ausführlicher Redebeitrag

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Mai 2005

Einwohnerversammlung in Harras: "Leidiges Thema Hochwasser"
Bau des Rückhaltebeckens dauert Jahre - Harraser wollen nicht nur abwarten

Freies Wort Hildburghausen, 24. Mai 2005

von CHRISTEL KÜHNER
HARRAS - "Wenn's eine leichte Sache wäre, dann wäre das Rückhaltebecken bereits gebaut", stellt Bernhard Luft vom Landesverwaltungsamt in den Raum. Der Saal der Gaststätte "Grüner Baum" in Harras ist voll an diesem Freitagabend. Das Thema Hochwasser bewegt und betrifft so ziemlich jeden im Ort. Und die Forderung nach Abhilfe ist keine neue.
Auch dieses Jahr hat in punkto Hochwasser nicht gut begonnen. Nachdem bereits am 22. Dezember 2004 die Werra in Eisfeld und Harras über die Ufer trat, waren auch im Januar und im Februar Hochwassereinsätze nötig. "Die Hilfe gestaltet sich jedes Mal schwierig", sagt Eisfelds Bürgermeister Gerd Braun. Und die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr, die dann zu jeder Tages- und Nachtzeit zum Einsatz gerufen werden, bekämen statt eines Dankes teilweise übles Geschimpfe zu hören, ja manchmal sogar Schläge angedroht. "In der Zeit, in der die Einsatzkräfte belegt werden, könnte noch so mancher Sandsack gefüllt werden für die Eigenvorsorge", gibt der Bürgermeister zu bedenken und verweist darauf, dass jederzeit, auch in größerer Anzahl, im Eisfelder Rathaus kostenlos Sandsäcke abgeholt werden können. Andererseits ist auch ihm klar, dass beim Thema Hochwasser die Emotionen hochkochen, gerade in Harras. Nicht umsonst wird auch während der Einwohnerversammlung immer wieder zu Sachlichkeit gemahnt.
Sowohl beim Staatlichen Umweltamt in Suhl als auch im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt gilt die Werra im Raum Eisfeld als sehr kritisch. Schneeschmelze, Wasser aus dem oberen Waldgebiet, heftige Regenfälle auch in den Niederungen sorgen dafür, dass innerhalb weniger Stunden aus einem harmlosen Flüsschen ein reißender Strom werden kann. Schon vor Jahren wurden daher Gespräche aufgenommen und der Bau eines Rückhaltebeckens zwischen Eisfeld und Sachsenbrunn angeregt. Nun sei eine Lösung in Sicht, allerdings nicht für die nächsten zwei, drei Jahre, hieß es zur Versammlung.
Wie Helmut Teltscher. Referatsleiter Gewässerlandschaft/ Wasserbau beim Umweltministerium, hervorhob, stehe das Vorhaben Rückhaltebecken gegenwärtig neben Angelroda ganz oben auf der Thüringer Prioritätenliste. Tatsache sei, dass der Bau nur in Jahrescheiben zu realisieren sein wird. Fest stehe weiter, dass es ohne Eingriffe in Eigentum - sprich: Gebäude und Grundstücke im Einzugsgebiet - und damit ohne direkte Betroffenheit nicht abgehen wird. Über eine entsprechende Entschädigung wird noch zu reden sein. Noch offen dagegen sind die genaue Größe und damit auch die Kosten des Bauwerkes.
Thomas Kleinert vom Suhler Umweltamt zeigte mögliche Größen auf. Als "wahrscheinlich ausreichend" bezeichnete er eine Staufläche von etwa 91 Hektar und ein Fassungsvermögen von fünf Millionen Kubikmetern. Mit einer Dammhöhe von 15 Metern und Baukosten von rund zehn Millionen Euro handele es sich auf jeden Fall um "ein Riesenbauwerk". "Wir müssen allerdings die Werra und ihre Nebenflüsse von Eisfeld bis Meiningen untersuchen, denn alles muss ind er Gesamtheit berücksichtigt werden", stellt der Experte noch klar.
Allein, das Rückhaltebecken ist keinesfalls eine schnelle Lösung. Bernhard Luft machte darauf aufmerksam, dass das Planfeststellungsverfahren frühestens in zwei Jahren beginnen könne, und erst danach die Anhörung der Träger öffentlicher Belange erfolgen würde. Das könne sich dann nochmal zwei jahre hinziehen, falls es Klagen Betroffener gebe, auch länger. Danach erst könne mit dem Bau begonnen werden, das nötige Geld vorausgesetzt.
Und bis dahin? Gehölzpflege zur Abflussverbesserung, Ufergestaltung, Säuberung des Flusslaufes, solche Abhilfe-Maßnahmen wurden bereits durchgeführt. Ausbaggern des Flussbettes allerdings, so die Experten, hätte wenig Aussicht auf Erfolg, da der Kies bei Hochwasser immer wieder transportiert und dementsprechend abgelagert würde. Auch lässt der Zustand der Ufermauern tieferes Ausbaggern nicht zu. Zudem sind für die Gewässerunterhaltung nur sehr begrenzte finanzielle Mittel da.
Zwei Dinge aber, darauf einigte man sich am Freitagabend, sollen jetzt kurzfristig in Angriff genommen werden: Bei einem Ortstermin sollen die Gefahrenpunkte an der Werra nochmal aufgelistet und Abhilfe geprüft werden. CDU-Landtagsabgeordneter Michael Krapp will gemeinsam mit Gerd Braun nochmal beim Südthüringer Straßenbauamt intervenieren, um eine nachträgliche Tieferlegung des Steinweges zur B 89 hin zu erreichen. Seit dem Straßenneubau nämlich fließt das Hochwasser hier nicht mehr ab, weil mittlerweile die Straße höher ist als die Gebäude.
Am Frust vieler Harraser jedoch konnte auch die Versammlung nichts ändern.

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MdL Dr. Michael Krapp nahm erfolgreich am 33. GutsMuths-Rennsteiglauf im Halbmarathon (21,1 km) teil

Schmiedefeld, 21. Mai 2005

MdL Dr. Michael Krapp nahm mit der Startnummer 12154 erfolgreich am 33. GutsMuths-Rennsteiglauf im Halbmarathon (21,1 km) am 21. Mai 2005 teil. In diesem waren mit 15.000 Teilnehmern soviele Läufer wie noch nie dabei.
Allen freiwilligen Helfern und Organisatoren gilt ein besonderer Dank. Sie alle trugen gemeinsam mit den vielen Besuchern zum Gelingen dieser Veranstaltung bei.

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8. Mai 2005 in Hildburghausen
Rede des Thüringer Vorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Dr. Michael Krapp, MdL

Aula der Curie-Schule Hildburghausen, 8. März 2005

Heute vor 60 Jahren schwiegen endlich die Waffen. Kurz vorher unterschrieb das Oberkommando der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches. Der zweite Weltkrieg in Europa endete mit der vollständigen Niederlage des Angreifers. Als die Waffen auch in Asien endlich schwiegen, hatten Krieg und Gewaltherrschaft über 55 Millionen Menschenleben ausgelöscht. In diesem sechsjährigen Krieg wurden also pro Stunde mehr als 1.000 Menschen getötet. An diese Opfer denken wir in dieser Stunde zuerst.

Wir gedenken in Trauer aller im Krieg getöteten Soldaten und Zivilisten, Zwangsarbeiter und Gefangenen. Noch immer werden durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Kriegstote geborgen und bestattet. Diese Kriegsgräber werden auf Dauer als Gedenkstätten erhalten und gepflegt, zur Erinnerung und Mahnung für zukünftige Generationen.

Wir gedenken insbesondere der sechs Millionen Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden. Sie sind einem systematischen Völkermord zum Opfer gefallen, der in der Menschheitsgeschichte ohne Beispiel ist. Schon deshalb halte ich jeden Vergleich mit tagespolitischen Problemen für unangebracht, wie es leider gerade in Reaktion auf die aktuelle Kapitalismusdebatte wieder geschieht.

Wir gedenken der ermordeten Sinti und Roma, der Euthanasieopfer und der Menschen, die um ihrer politischen oder religiösen Überzeugung willen sterben mussten. Sie wurden als Minderheiten diskriminiert und systematisch an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Wir gedenken der Opfer des Widerstandes, die ihr Leben ganz bewusst für Freiheit und Demokratie eingesetzt haben. Aus verschiedenen Traditionen kommend haben diese Frauen und Männer oft unter schweren Gewissensnöten und letztendlich ohne den angestrebten Erfolg entschieden dazu beigetragen, dass Deutschland den Weg zurück in die Völkergemeinschaft gefunden hat.

Wir gedenken der Opfer von Flucht und Vertreibung, deren Leidensweg durch Plünderung, Vergewaltigung und Tod gekennzeichnet ist. Unermesslich ist das Leid insbesondere der Frauen, Kinder und Alten, die der Krieg heimatlos machte.

Rede des Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen Dr. Michael Krapp vollständige Rede (PDF)

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April 2005

Biotopverbund Grünes Band
Landwirte lehnen Projekt strikt ab

Freies Wort Hildburghausen, 20. April 2005

HILDBURGHAUSEN - Das vom Bund geplante Naturschutz-Großprojekt "Biotopverbund Grünes Band" stößt in der Bauernschaft auf erheblichen Widerstand. Die Kreisbauernverbände Hildburghausen , Sonneberg und Coburg verweigern ihm ihre Zustimmung und wollen damit die für Mitte 2005 geplante Gründung des Zweckverbandes verhindern. Den angestrebten Biotopverbund beiderseits der einstigen innerdeutschen Grenze mit den Regionen Rodachtal, Lange Berge und Steinachtal bezeichnete Gernoth Caspari gestern gegenüber Freies Wort als schizophren. Den bereits funktionierenden Naturschutzprojekten solle noch ein weiteres zum Nachteil der Landwirte "draufgesattelt" werden. Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Hildburghausen verwies darauf, dass die Bauern als aktive Naturschützer seit 1990 die Ziele zur Erhaltung des Grünen Bandes mittragen und durch die Bewirtschaftung ein schützenswertes Gebiet entwickelt haben. Es sei daher überflüssig und paradox, nun ein solches über zwölf Jahre konzipiertes Großprojekt mit zehn Millionen Euro Fördermitteln zu Zeiten leerer Kassen auf den Weg zu bringen. Casparis Kritik bezog sich vor allem auf die Tatsache, dass 60 Prozent dieser Summe für Landkauf eingesetzt werden sollen und ein weiterer großer Teil für ein - wie er sagte - überzogenes und kostenintensives Management geplant ist. Für die Landwirte bliebe dann so gut wie nichts mehr für die Landschaftspflege übrig, der Naturschutz könne nicht weiterentwickelt werden. Zudem sei zu befürchten, dass durch den Grunderwerb beiderseits des Grünen Bandes Geld vor allem an Nichtlandwirte fließt und damit Arbeitsplätze gefährdet sind. Er habe den Eindruck, so der Chef des Hildburghäuser Kreisbauernverbandes weiter, "dass mit gezinkten Karten ein unehrliches Spiel" betrieben werde, bei dem die Landwirte und die Natur die Verlierer sind. Auch Winfried Bauer, Kreisobmann der Bauernschaft Coburg, prognostizierte drastische Auswirkungen in der Landschaftspflege. Falls das Großprojekt zu den angedachten Förderbedingungen ab 2006 umgesetzt wird, wäre Naturschutz nicht mehr zu finanzieren: "Das Geld aber muss in die Bewirtschaftung fließen, nicht in Grunderwerb und Personalkosten". Die Fördermittel gingen allerdings nach dem Willen der Projektentwickler an "Aussteiger aus der Landwirtschaft" und würden den Bauern, denen zudem wertvolles Land verloren gehe, entzogen. Der Schulterschluss zwischen den Thüringer und bayerischen Bauern und die rigorose Ablehnung des Programms gebe Hoffnung, das Vorhaben zu verhindern. Bauer machte weiter deutlich, dass die Kofinanzierung durch den Landkreis angesichts der Finanzlage unreal sei. Es wäre dem Bürger nicht vermittelbar, wenn der Kreis soziale Leistungen streicht, dafür aber ein solches Projekt bezuschusst. Vor zehn Jahren sei man den Schritt zum Naturschutz im früheren Grenzstreifen mitgegangen und habe die Auflagen erfüllt. Es sei nicht zumutbar, die Flächen jetzt auszudehnen, kritisierte Rainer Hoherz, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Sonneberg. Es scheine, die Befürworter des Großprojektes wollten nun die Landwirtschaft auf den Kopf stellen oder neu erfinden. Dagegen müsse Widerstand geleistet werden. GEORG SCHMIDT

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Bildungsausschuss zu Regelschule
4:3-Votum für Eishausen

Freies Wort Hildburghausen, 19. April 2005

HILDBURGHAUSEN - Der Bildungsausschuss wird dem Kreistag in dessen nächster Sitzung am 28. April vorschlagen, für Eishausen als künftigen Standort der Regelschule Gleichamberg / Eishausen zu votieren. In einer geschlossenen Sitzung entschied sich das Gremium nach erneuter Diskussion mit 4:3 für diese Variante; ein Ausschussmitglied enthielt sich der Stimme. Damit blieb der Ausschuss bei seinem ursprünglichen Vorschlag, dem der Kreistag in der Sitzung am 8. März allerdings nicht gefolgt war. Die Entscheidung des Ausschusses steht allerdings im Gegensatz zu einer Abstimmung innerhalb der Schulkonferenz der Regelschule Gleichamberg /Eishausen. Die aus Lehrern, Schülern und Eltern bestehende Körperschaft hatte sich mit 8:1 Stimmen dafür ausgesprochen, die Regelschule alleinig am Standort Gleichamberg weiterzuführen. Nach den Worten von 1. Beigeordnetem Helge Hoffman wird der Kreistag zuerst über eine Beschlussvorlage befinden müssen, in der es um die Aufhebung des Regelschulverbundes zum 1. August 2005 bei gleichzeitiger Weiterführung an einem Standorte geht. Wird dem zugestimmt, muss eine Entscheidung zwischen Eishausen und Gleichamberg fallen. Sollte keiner der beiden Standorte eine Mehrheit erhalten, sind beide Standorte aufzulösen. Entgegen bisherigen Vorstellungen bleibt daher im Grundschulbereich im Oberen Wald alles beim Alten. Der Ausschuss rückte nach neuerlicher Diskussion von der Schließung der Grundschule Gießübel zu Gunsten der Einrichtungen in Masserberg und Biberau ab. Demnach wird ein Tagesordnungspunkt zu Veränderungen bei den Grundschulen im Kreistag nicht aufgerufen. "Vor 2007 wird sich nichts ändern, es sei denn, es gibt äußere Zwänge", erklärte Hoffmann zu den Schulen in den Gemeinden Masserberg und Schleusegrund. (gs)

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Verbandschef Caspari: "Grüne Spione" unerträglich
Landwirte sehen sich im Stich gelassen

Freies Wort Hildburghausen, 15. April 2005

VON GEORG SCHMIDT VEILSDORF - Trotz guter Ernteerträge und akzeptabler Ergebnissen 2004 dominieren in der Landwirtschaft Sorge und Existenzangst. Insbesondere permanent sinkende Preise bei Weizen und Kartoffeln fallen ins Gewicht. Dass sich Schweinefleisch- und Milchpreise auf niedrigem Niveau stabilisiert haben, kompensiert die Gesamtverluste der Bauernschaft nicht. Dieser Meinung ist Gernoth Caspari, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes. Zur Jahresmitgliederversammlung in Schackendorf machte Caspari deutlich, dass in der Landwirtschaft eine ähnlich schwierige Situation wie in anderen Branchen herrscht, aber die am Jahresanfang in Kraft getretene Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik zur weiteren Verschärfung beiträgt. Während in den Nachbarstaaten versucht werde, die Landwirte im weltweiten Wettbewerb zu unterstützen, baue die rot-grüne Bundesregierung immer neue Hürden auf. Als Beispiele für zusätzliche Lasten nannte Caspari die Besteuerung des Agrardiesels und die Kürzungen bei der Kranken- und Unfallversicherung. Die Bevormundung nehme weiter zu, nachweisbar etwa auch am "Gentechnik-Verhinderungsgesetz", wie er drastisch formulierte. Dass nun noch "grüne Spione" zur Überwachung der landwirtschaftlichen Betriebe eingesetzt werden sollen, sei unerträglich. Man brauche die Landwirtschaft nicht neu zu erfinden, sondern müsse durch die Politik vermitteln, dass die Landwirte am Standort Deutschland willkommen sind, forderte der Bauernverbandschef. Die EU-Agrarreform sei bis 2013 zwar langfristig angelegt, doch Planungssicherheit wäre nicht gegeben, weil die Bundesregierung bei den Fördermodalitäten die Reform zum Nachteil des ländlichen Raumes unterlaufen werde.

Projekt als Spielwiese
Bezug nehmend auf regionalen Probleme kritisierte Caspari, bei der Länder übergreifenden Aktion Grünes Band werde nicht mit offenen Karten gespielt, sondern man mache das Projekt zu einer "Spielwiese des Ökozentrums Mitwitz". Demgegenüber bewertete er das Großprojekt ILEK als Chance für die hiesige Region. Der Ausweisung von Biotopen und FFH-Gebieten dürfe man sich nicht verschließen, räumte Rolf Kaden ein, doch in Sachen Arten- und Biotop-Schutzprogramm stehe eine endgültige Entscheidung des Landkreises noch aus. "Beim Projekt Grünes Band muss die Bauernschaft gehört werden," sagte der 2. Beigeordnete. Auch für Norbert Wirsching, Landwirt und Kreistagsmitglied, stellt sich in Sachen Umweltschutz längs der Landesgrenze einiges recht nachteilig und merkwürdig dar. Seine Kritik bezog er auf unterschiedliche Regelungen in Thüringen und Bayern bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Landtagsabgeordneter Michael Krapp versprach, sich des Problems anzunehmen.

Sorgen mit Nachwuchs
Erhebliche Sorgen bereitet dem Kreisbauernverband die Gewinnung fähigen Nachwuchses für die Landwirtschaft, war mehreren Wortmeldungen zu entnehmen. Nicht nur Mdl Krapp zeigte sich enttäuscht, dass es nicht gelang, in ganz Thüringen 17 Interessenten für eine landwirtschaftliche Berufsausbildung mit Abitur zu gewinnen. Albert Seifert, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes, sieht ernsthafte Probleme, überhaupt genügend junge Facharbeiter zu rekrutieren, "weil die schulischen Leistungen vieler Bewerber katastrophal sind." Für 25 Ausbildungsplätze im Kreis gibt es übrigens 120 Bewerber.

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Der Sitz des Landwirtschaftsamtes ist in Hildburghausen und Meiningen wird Außenstelle
Es bleibt fast alles so, wie es ist

Freies Wort Hildburghausen, 15. April 2005

VON ILGA GÄBLER MEININGEN/HILDBURGHAUSEN - Da ruft der Ministerpräsident in Erfurt eine Behördenstrukturreform aus, und mit den Landwirtschaftsämtern in Meiningen und Hildburghausen bleibt alles erst einmal wie's ist. Lediglich der Sitz der fusionierten Behörde ist nun Hildburghausen, und der gemeinsame Chef koordiniert von dort die Arbeit. Die Meininger atmeten auf, als sie gestern erfuhren, dass sie bleiben dürfen, wenn auch nur in einer Außenstelle - wie es offiziell aus Erfurt heißt. CDU-Landtagsabgeordneter Michael Heym verkündete die gute Nachricht. Direkt aus dem Munde von Agrarminister Volker Sklenar (CDU) hatte er sie vernommen. Keiner der Mitarbeiter muss nach Hildburghausen fahren - die Arbeitsstelle der 52 Frauen und Männer wird Meiningen sein.

Sanierte Immobilie in Meiningen
In den vergangenen Wochen hatte sich Heym für den Erhalt der Behörde in Meiningen stark gemacht. "Wir sitzen in einer landeseigenen Immobilie. Vor fünf, sechs Jahren ist sie erst für circa 800 000 Euro saniert worden", argumentierten die Meininger . 82 Büroarbeitsplätze hat das Amt. Vom letzten Rhön-Zipfel bis zum Thüringer Wald betreuen die Mitarbeiter 360 Bauern, die Fördermittel beantragen wollen. Das sagt der amtierende Chef der Meininger Behörde, Bernd Leidenfrost. Zugleich ist er der Amtsleiter in Hildburghausen. Auch hier am Sitz der fusionierten Behörde bleibt alles beim Alten. Das gilt für die insgesamt 29 Mitarbeiter und die 230 Landwirte aus der Sonneberger und Hildburghäuser Region, die Rat und Hilfe im Amt suchen. Von derzeitigen Umzugsplänen nach Hildburghausen oder gar einer befürchteten Auflösung des Meininger Amtes will das Agrarministerium in Erfurt nichts wissen. "In Hildburghausen ist für die Leute aus Meiningen gar kein Platz", wehrt Katrin Trommer-Huckauf, Ministeriumssprecherin, ab. Sie kann die ganze Aufregung um den Südthüringer Landwirtschaftsamts-Streit nicht verstehen. Die Sprecherin verweist auf das im Kabinett verabschiedete Behördenstrukturpapier vom 1. März. Dort stehe doch schwarz auf weiß, was sich wie vollziehen solle. Vielleicht seien ja Aussagen "falsch transportiert worden". Mag sein. Aber im vielzitierten Reformplan ist die Rede davon, dass die elf Landwirtschaftsämter zu sieben zusammengeführt werden. Wörtlich heißt es: "Bis spätestens Anfang 2008 sind die räumlichen Voraussetzungen für die Integration der aufzulösenden in die weiter bestehenden Ämter geschaffen." Wie sollen das die Meininger interpretieren? Sie bleiben skeptisch. Hatte doch noch in der vergangenen Woche Hildburghausens Landrat Thomas Müller auf der Regionalkonferenz der CDU in Themar an sie appelliert, sich endlich "zusammenzusetzen und zu reden". Althaus hatte nachgelegt: Wer nach Meiningen reise, tue das nicht wegen des Landwirtschaftsamtes, sondern wegen der Kultur. Und erstaunte Gesichter gab es im Meininger Eck des Themarer Schützenhauses, als Minister Sklenar damit argumentierte, bei der Entscheidung über die Standorte der Forstämter habe man sich davon leiten lassen, ob eine Immobilie in Landeshand und saniert sei. Verwundert fragte sich mancher Christdemokrat aus der Theaterstadt: "Warum gilt das nicht für unser saniertes Landwirtschaftsamt?"

Skepsis bei Mitarbeitern
Es herrscht Freude in Meiningen. Dennoch, die Zweifel sind nicht ausgeräumt. Die Mitarbeiter der Meininger Behörde denken weiter: "Was wird nach 2008, bleiben wir dann immer noch eine Außenstelle?" Die Sprecherin des Agrarministeriums beruhigt: "Es steht keine Zeitschiene fest. Derzeit gibt es keine Umzugs- und keine Investitionspläne in Hildburghausen." Bei einem Umzug der Meininger nach Hildburghausen müsste dort eine Immobilie - das durch die Behördenreform frei werdende Forsthaus - erst hergerichtet werden. "Es wird gegenwärtig nichts investiert", beteuert Trommer-Huckauf. "Dafür ist kein Geld da." Da ist sich Landtagsabgeordneter Michael Heym sicher. "Ich brauche kein Prophet zu sein, um sagen zu können, dass sich die prekäre Finanzlage in den nächsten Jahren nicht ändern wird. Auch mit dem Doppelhaushalt 2006/2007 - jetzt beginnen wir darüber die Beratungen - wird sich der Freistaat diese Investition nicht leisten können."

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Streit ums Landwirtschaftsamt
Althaus: Es bleibt bei Hildburghausen

Freies Wort Hildburghausen, 9. April 2005

VON GEORG SCHMIDT HILDBURGHAUSEN - Bleibt es beim Kabinettsbeschluss zur Behördenstrukturreform, wonach die Landwirtschaftsämter Hildburghausen und Meiningen bis 2008 zusammengelegt werden und der Sitz der für Südthüringen zuständigen neuen Behörde Hildburghausen ist? Oder finden die Meininger Proteste gegen diese Option in Erfurt Gehör? Landrat Thomas Müller jedenfalls geht davon aus, dass "die Messe gelesen ist" und es beim Zuschlag für seine Kreisstadt bleibt. Bestärkt wurde er am Mittwoch zur CDU-Regionalkonferenz in Themar, wo er Ministerpräsident Dieter Althaus bezüglich des künftigen Standorts der Agrarbehörde um ein klares Wort bat. "Althaus bestätigte mir in aller Öffentlichkeit, dass an dem Beschluss des Kabinetts nicht mehr gerüttelt wird und es bei Hildburghausen bleibt", sagte Müller gestern gegenüber unserer Redaktion.

Umzug ins Forstamt
Das Amt in Hildburghausen zu belassen, sei eine fachlich und strukturpolitisch richtige Entscheidung, ist sich der Chef der Kreisbehörde sicher, räumt aber auch ein, dass er den Widerstand aus Meiningen versteht. "Jeder kämpft nun mal für seinen Kreis und seine Stadt." Er für den Landkreis Hildburghausen, von dem er sagt, dass die Präsenz wenigstens einiger Landesbehörden aus strategischen und strukturellen Gründen unerlässlich ist. Ein Amtsgericht, zwei Forstämter sei recht dürftig - eben darum müsse das neu zugeschnittene Landwirtschaftsamt hier bleiben. Mit dem frei werdenden Hildburghäuser Forstamtsgebäude verfüge man über eine Landesimmobilie, in die die Agrarbehörde einziehen könne, blickt Müller voraus. Angesichts der seit Verkündung der Behördenstrukturreform andauernden Grabenkämpfe um den Standort befürchtet Müller, dass durch "überflüssige Diskussionen" Zeit verloren wird und die Qualität der Arbeit in beiden Agrarbehörden leitet: "Es zieht Unruhe ein, man beschäftigt sich mit Strukturen statt mit Inhalten", weiß er und fordert, die Entscheidung endlich zu akzeptieren und umzusetzen, aber nicht zu zerreden.

Bauernschaft loyal
Rückendeckung erhält Müller vom Kreisbauernverband. Dessen Geschäftsführer Ludwig Vielweber meint, die Südthüringer Bauernschaft habe sich bisher loyal verhalten und die Entscheidung für Hildburghausen akzeptiert. Sie verlange aber, dass sich die Agrarverwaltung nach den ausufernden Debatten nun ihren eigentlichen Aufgaben zuwendet. Diese seien angesichts der Umsetzung der Agrarreform und der daraus resultierenden kritischen Lage der Landwirtschaft enorm. Vielweber nannte als aktuelles Beispiel das gerade eröffnete Antragsverfahren zur Betriebsprämie 2005. "Wenn es hier Verspätungen oder Probleme bei der Bearbeitung gibt, könnten einige Landwirte am Jahresende ohne Geld dastehen und wären 2006 nicht mehr liquide", warnt der Vertreter des Berufsstandes vor den Folgen.

Nachdenken in Erfurt
Dass in Erfurt Signale ausgesandt werden, den Kabinettsbeschluss zum Südthüringer Landwirtschaftsamt aufzuweichen, wissen Thomas Müller und Ludwig Vielweber inzwischen natürlich. "Im Unionsarbeitskreis gibt es Überlegungen, über den Standort noch einmal nachzudenken", bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung Regierungssprecher Uwe Spindeldreier. Guten Argumente werde man sich nicht verschließen, hieß es. Landrat Müller sieht hier insbesondere einige Landtagsabgeordnete und Mitglieder des Agrarausschusses als Stichwortgeber und Lobbyisten, die Hildburghausen kippen wollen. Seit Mittwoch allerdings hat er das Wort des Ministerpräsidenten. "Und darauf verlasse ich mich. Das Land hat schließlich eine Fürsorgepflicht für eine gerechte Verteilung der Ämter und Behörden auf die Flächenkreise", gibt er sich gelassen.

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1. Trostädter Frühlingsmarkt
Farbenfroh und vielseitig, so wie der Lenz

Freies Wort Hildburghausen, 4. April 2005

TROSTADT - Der 1. Trostädter Frühlingsmarkt am Wochenende war so recht nach dem Geschmack der Besucher und des Veranstalters, dem Förderverein "Kloster Trostadt e.V.". Denn bei strahlendem Sonnenschein bot das Klostergelände ein Bild, wie man es sich vom Frühling wünscht.
Der Frühlingsmarkt, der am Samstagnachmittag von MdL Michael Krapp und dem Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Keß eröffnet wurde, bot Unterhaltung und Show, Wissenswertes über Wald und Natur sowie Verkaufsstände, passend zum Frühling, und dazu eine gute Versorgung der Besucher. So war es nicht verwunderlich, dass es an beiden Tagen zu Hochbetrieb auf dem alten Klostergelände kam.
Wer es nicht bereits in der Vorankündigung von Freies Wort gelesen hatte, war zunächst verwundert über den Motorsägenlärm. "Die Leute werden doch nicht ausgerechnet heute ihr Brennholz machen?", fragte da ein ahnungsloser Besucher. Natürlich nicht. Doch an das Schnarren der Motorsäge hatte man sich bald gewöhnt, schließlich gehörte das zur Attraktion des Marktes. Der "Sauensäger" Andreas Martin war hier am Werk, um im wahrsten Sinne des Wortes einen Stamm zur Sau zu machen. Und was er da innerhalb der beiden Tage unter den Blicken zahlreicher Neugieriger schuf, war eine beachtliche körperliche und künstlerische Leistung. Schließlich ist nicht jeder Forstfacharbeiter oder Förster, der den Umgang mit der Motorsäge beherrscht, gleich ein Künstler. Anders bei Andreas Martin, beruflich als Förster tätig, der seine künstlerischen Fähigkeiten entdeckte und konsequent daran arbeitete. Inzwischen ist er weltweit unterwegs und kehrte erst kurz vor Ostern aus Australien zurück, wo er bei internationalen Meisterschaften das Siegerpodest mit der Bronze-Medaille verließ. "Brasilien, Berlin, Australien, Trostadt, das ist doch was", meinte der Vorsitzende des Fördervereins schmunzelnd.
Für ebenfalls großes Interesse sorgten Falkner vom Verband Deutscher Falkner e.V., Landesverband Thüringen, die mit drei Falkenarten angereist waren. Die Besucher erfuhren nicht nur etwas über das Jagdverhalten der Greifvögel und ihre Ausbildung, sondern lernten auch Utensilien wie Falknerhandschuh, -messer, Federspiel oder Bell (Schelle) kennen. Die beiden Falkner aus Bad Salzungen gehören zu den knapp 50 Falknern, die es in Thüringen gibt. Und da der Samstag in erster Linie unter dem Motto "Natur, Wald und Jagd" stand, fügte sich auch eine von Jens Dahlems aus Themar erstellte Ausstellung gut in das Geschehen ein. Mit gelungenen Fotos und Texten zum Thema warb die Ausstellung zugleich für mehr Naturverständnis.
Am Sonntag ging es vor allem musikalisch zu. Bereits um 10 Uhr eröffneten Jagdhornbläser das frühlingshafte Treiben. Wer sich gerne ein wenig durch eine Kopfmassage verwöhnen lassen wollte, der war bei Heike's Frisörsalon in guten Händen, bevor es am Nachmittag mit dem Kinder- und Jugendorchester Gleichamberg unter Leitung von Thomas Gütter weiter ging. Die Mädchen und Jungen traten gemeinsam mit den zahlreichen Gästen eine musikalische Reise um den Erdball an. Anschließend unterhielt der "Höhnbergchor" Reurieth mit Wald- und Jagdliedern. Und zum Abschluss des Frühlingsmarktes konnte man in der Turmscheune so einiges über "Männer und ihr wahres Wesen" erfahren. Wer den Akteur Rolf Weißleder kennt, der weiß, dass bei ihm für Humor ausreichend gesorgt wird.
So recht zur Frühlingslaune passte auch das Händlerangebot mit Blumen und -gebinden am Floristikstand, mit Töpfer- und Patchworkerzeugnissen, handgefertigten Strickstrümpfen und vielem mehr. Nicht zu vergessen die Vereinsmitglieder, die für das leibliche Wohl aller Gäste sorgten und sich ein Dankeschön redlich verdient haben. Denn mit diesem Frühlingsmarkt haben sie einmal mehr ins Schwarze getroffen. (kl)

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Lieberknecht - Visite im Unterland
"Freundliches Klima"

Freies Wort Hildburghausen, 2. April 2005

UMMERSTADT - "Ich bin erfreut, wie sich die Hermann-Lietz-Schule in Haubinda entwickelt und wie selbständig und motiviert die Schüler ihren Alltag managen", fasste Christine Lieberknecht am Donnerstag die Eindrücke ihrer Visite zusammen. Die CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag hatte als Kultusministerin 1991 die Zukunft der Privatschule maßgeblich beeinflusst. Die Wahlkreistour durchs Heldburger Unterland war gewissermaßen auch eine Reise in die Vergangenheit, denn Lieberknecht traf hier auf viel Bekanntes, das sich inzwischen natürlich verändert hat. In besagter Schule betrifft dies den Ausbau des Terrains, vor allem aber auch die noch laufende Sanierung des Haupthauses und den Bau der Turnhalle, wofür der Freistaat 1,5 Millionen Euro bereitstellte. Neuland beschritt die CDU-Politikerin dagegen im Ummerstädter Gewerbegegebiet, wo sie das Unternehmen OKE Polstertechnik besuchte. Dieses empfand sie als "eine unspektakuläre zukunftsorientierte Firma mit viel Innovation und einem freundlichen Betriebsklima". Und weiter freute sich Lieberknecht: "Ich habe hier eine Wirklichkeit angetroffen, die im Gegensatz zur veröffentlichten Meinung über den Wirtschaftsstandort Deutschland steht". Im Gespräch mit Vertretern der "Initiative Rodachtal" lernte die Fraktionschefin Beispiele bayerisch-thüringischer Kooperation kennen, aber auch Hemmnisse. Eines betrifft die unterschiedlichen Fördermodalitäten in beiden Ländern. MdL Michael Krapp, der Lieberknecht zur Wahlkreistour eingeladen hatte, sagte, er wolle sich des Problems annehmen. Ummerstadts Bürgermeisterin Christine Bardin nutzte die Gelegenheit, den Gast aus Erfurt für das Vorhaben "Solar-Bürgerkraftwerk" zu interessieren, ehe sie den Ort vorstellte. Weitere Stationen der Lieberknecht-Visite waren dann die Kurklinik Bad Colberg sowie die Gedenkstätte Billmuthausen. (gs)

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